Samstag, 30. Juni 2012

Game-Review : "Risen 2 : Dark Waters"

Teil zwei des neuen Rollenspielfranchises "Risen"
Vor rund 2 Monaten war es soweit und Deutschlands bekannte Spieleschmiede "Piranha Bytes" veröffentlichte Teil 2 der neuen Serie namens "Risen".
Während letzteres ein klassisches Fantasyrollenspiel alter Schule war, versucht sich "Risen 2 : Dark Waters" nun an einer 180 Grad Wendung und macht aber leider auch Rückschritte.


Schiffbruch mal anders

"Risen 2" startet eigentlich wie gewohnt : nämlich mit einem Schiffbruch !
Doch diesmal ist es nicht unser Held, der fast das Zeitliche segnet, sondern unsere Flamme aus Teil 1, mit dem klangvollen Namen Patty.
Deren Schiff wurde von einem gigantischen Kraken angegriffen, weswegen sie sich an den Strand von Caldera rettet, an der wir sie aufgabeln und Ungeheuerliches erfahren.
Während auf Caldera zwei befreite Titanenlords um die Herrschaft kämpfen gilt es eine andere Bedrohung zu bekämpfen, gegen die uns nur Kapitän Stahlbart helfen kann, Pattys Vater.
Diese Bedrohung nennt sich Mara, die die Meere blockiert und mit Angst und Schrecken nach Macht ringt.
Darüberhinaus scheint die weibliche Davy Jones auch nicht gerade begeistert darüber, dass die 4 Piratenlords ihr Versteck geplündert haben, weswegen ihre Wut gleich doppelt so stark ist.
Die aus ihrem Tempel stammenden Artefakte sollen unserem Helden nun im Kampf gegen das Ungetüm helfen, weswegen unsere Aufgabe darin besteht, die Piratenlords zu finden und ihnen die Beute abzujagen.
Doch vorsicht, denn einige schwarze Schafe sind nicht die, die sie zu sein scheinen !


Der Bruch mit den Gewohntem

Vergleicht man also nun mit dem Vorgänger stellt man bereits hier fest, dass diesmal deutlich mehr Mühe in die Story und in das Storytelling geflossen ist. Selbst einige atmosphärische Zwischensequenzen haben es diesmal in das Spiel geschafft und lockern das ansonsten starre, piranha-bytes typische Storytelling mehr als auf. Doch im Vergleich zu aktuellen Rollenspielblockbustern, wie dem "Witcher", sieht "Risen 2" doch sehr hölzern aus, denn es fehlt etwas an Emotionen.

Doch nicht nur bei der Story hat sich einiges geändert. Auch die Spielmechaniken haben sich grundlegend verändert.
Während man früher Lernpunkte und Gold gegen Talente eintauschen musste, reicht heute nur noch Gold und eine gewisse Stufe in den 5 Grundattributen "Voodoo", "Härte", "Gerissenheit", "Klingen", "Feuerwaffen", die allesamt nochmal in 3 Unterarten unterteilt werden.
Dieses neue System ist sehr motivierend und auch für Anfänger leicht verständlich, weswegen man diese Veränderung als Verbesserung ansehen kann, doch leider ist das nicht überall so.


Mit Ach und Krach in die Belanglosigkeit

Die Kämpfe in "Risen 2 : Dark Waters" machen nicht immer Spaß
 Nehmen wir z.B. das neue Kampfsystem. Im Grunde ein Reinfall aller erster Güte.
Zwar wurde per Patch mittlerweile das Blocken von Tierattacken erlaubt, aber das anspruchslose Grundprinzip blieb unverändert. Denn meistens reicht es stur auf den Feind zu hauen und schon wird das Gefecht zum Klacks.
Bei Gefechten gegen mehrere Gegner dreht sich der Spieß allerdings um.
Hier wird es nahezu unmöglich sich auf alle Gegner zu konzentrieren, was zum Einen am schlechten Anvisieren der Spielfigur liegt, als auch zum Anderen an der recht trägen Steuerung.
Nicht selten geht ein Schlag daneben und die Kontrahenten haben die Möglichkeit unserem Alter Ego in den Rücken zu fallen.

Auch bei den Quests gibt es leider mehr Negatives zu berichten, denn hier wurde eindeutig auf Klasse statt Masse geachtet.
Selten weichen die Entwickler von Schema F ab und sind sogar so dreist einige Quests gleich dreimal anzubieten (z.B. absolut ödes Strandgut sammeln).
Wenn dann aber doch mal etwas Kreativität übrig war, dann darf man auch durchaus einige nette Quests erleben, wie z.B. das Suchen nach Schätzen oder auch die Quests mit möglichem Voodooweg, der aber leider auch zu oft und platt wiederholt wird.

Dies führt uns auch gleich zum nächsten Thema : Inquisition oder Eingeborene ?


Shaga.........wer ?

Die Shaganumbi verstehen sich auf Voodoo-Magie

 Im Verlauf der mit einigen Wendungen gespickten und nett inszenierten Hauptstory hat man nämlich die Möglichkeit sich einer Fraktion anzuschließen.
Entscheidet man sich für die Inquisition darf man sich fortan Waffen/Flinten bauen lassen, während man bei den Shaganumbi die Voodoomagie erlernt.
Beide Wege spielen sich durchaus etwas anders, wobei man aber sagen muss, dass es keine wirkliche Alternative zu den Voodoopuppen gibt, weswegen der Weg der Inquisition oftmals langweiliger ausfällt.


Von Fuerteventura bis Gran Canaria

Die Spielwelt ist einfach nur grandios!

Doch bevor dies alles geschieht, gilt es die Piraten aufzuspüren. Besser gesagt : Kapitän Stahlbart, der mehr über die geheimnisvollen Artefakte weiß.
Ab dann darf man mit jeweils unterschiedlichen Schiffen die Welt bereisen, mit der sich Piranha Bytes selber ein Denkmal erschaffen hat.
Selten sah man ein so unverbrauchtes Setting so herrlich umgesetzt, wie in diesem Spiel.
Denn nicht nur grafisch ist "Risen 2" gelungen, sondern auch im Weltendesign.
Zwar spielt sich der Nachfolger durchaus linearer, doch jede einzelne Insel und jede einzelne Küste versprühen ein eigenes Flair.
Sei es der düstere Tempel der Erde an der Schwertküste oder das geheime Tal in der Bucht von Maracai.

Auch zu entdecken gibt es wieder einiges, wobei auch hier leider wieder mehr auf Masse anstatt auf Klasse geachtet wurde, denn v.a. gegen Ende gibt es fast alle 2 Meter Felsformationen, an denen man klettern kann und auf denen sich irgendein Gegenstand oder Gold befindet. Diese Offensichtlichkeit und Unlogik lassen das Spiel stellenweise sehr unglaubwürdig wirken, tun dem Spielspaß aber nur wenig Abbruch, im Gegensatz zum schwachen und v.a. gehetzt wirkendem Finale und der relativ kurzen Spielzeit von rund 30h ohne DLC´s.


DLC steht für "Drei Laster Cash!"

Es ist eigentlich wirklich schade, dass mittlerweile auch deutsche Publisher auf DLC's setzen, denn ohne diese dazugekauften Mini-Addons wirkt "Risen 2" irgendwie kastriert und vor allem kurz.
Trotz Vorbesteller DLC habe ich nicht einmal 30h gebraucht, was für die eigentliche Größe der Spielwelt eigentlich ein Witz ist.
Gut, ich habe vor lauter Langweile ein paar wenige Quests liegen lassen, doch 35h sind auch nicht gerade ein Umfangswunder.
Die anderen beiden erhältlichen DLC's hätte das Hauptspiel durchaus noch vertragen können, dauert doch selbst "Stahlbarts Schatz" gerade einmal läppische 3 Stunden maximal.

Doch nicht nur die DLC-Politik ist negativ zu bewerten, sondern auch einige Bugs, von denen aber Gott sei Dank nur einer gravierend war. Denn meistens handelt es sich um einfache Grafikbugs, die aber die Atmosphäre durchaus stören, wie z.B. das zoomende Gras.


Fazit

Man merkt dem Spiel deutlich an, dass PB endlich mal neue Wege einschlagen wollte, doch leider ist das Ergebnis nicht immer überzeugend. Die Story und das Storytelling gehören zwar zum Besten, was die Gothic-Macher jemals fabriziert haben, doch das ist immer noch weit davon entfernt zu berühren oder gar zum mitfiebern anzuregen.
Dies liegt aber nicht nur an der schwachen Klischeebösewichtin, sondern auch an den viel zu spärlich eingesetzten Zwischensequenzen, die aber immerhin sehr gut umgesetzt wurden und die spannenden Storywendungen erfolgreich untermalen.
Auch bei den Quests ist man von den Piranhas deutlich besseres gewohnt und gerade beim Kampfsystem gibt es noch starkes Verbesserungspotenzial. Ebenso auch bei der KI !

Allerdings muss man zugute halten, dass das neue Skillsystem sehr gelungen ist und auch das Weltendesign an alte Größe heranreicht.

Somit ist "Risen 2" wohl mehr "Arcania" geworden, als ein "Risen 2".
Zwar kein Meisterwerk, aber ein unterhaltsames Rollenspielhäppchen !

Bewertung:

CD-Review : "Santigold - Master Of My Make-Believe"

Hübsch und musikalisch talentiert : Santigold
Vodafone hat definitiv ein gutes Händchen, wenn es darum geht Songs für einen Werbespot zu finden. Waren es zuletzt die "Bag Raiders" ist es jetzt die Us-Amerikanerin Santi White, besser bekannt als Santigold, die nun als Hintergrund für den neuen Werbespot dient. Doch Santi White bietet auf ihrem neuen Album "Master Of My Make-Believe" mehr als nur schnöde Werbemusik.
Hier die einzelnen Songs in der Kurzanalyse:

1."Go!" feat. Karen O : Meines Erachtens nach ein sehr gelungener Opener. Santigold gibt hier bereits den Weg vor (sehr beatlastig) und harmoniert perfekt mit Karen O. Insgesamt ist der Song sehr impulsiv und pochend.

2."Disparate Youth" : Nun ja. Dieses Lied dürfte die nächsten Tage sicherlich auf Viva usw. totgespielt werden, hat Vodafone es schließlich für Werbezwecke angemietet. Aber das ist nicht wirklich dramatisch, denn der Song ist grandios.
Die Melodie setzt sich unglaublich schnell im Kopf fest und der Beat treibt zum Mitwippen an.
Zusammen mit den tiefgründigen Lyrics ergibt sich der beste Track der CD.

3."God from the Machine" : Sehr melodiös und gefällig.

4."Fame" : Definitiv einer der besten Songs auf der Scheibe ! Die Melodie der Strophe ist nämlich sehr gelungen.
Zwar treibt Santigold es mit dem Beat ein bisschen zu bunt und und klingt irgendwie verdächtig nach M.I.A., aber der Refrain stimmt mit nahezu allem versöhnlich.

5."Freak like me" : Hart an der Schmerzgrenze irgendwo zwischen nervig und unnötig, aber durchaus mit guten Aspekten.

6."This isn't our parade" : Balladesk (trotz leichtem Elektrobeat) und wunderschön. Ein Lied zum Träumen und zum Abschalten!

7."The Riot's gone" : Ebenfalls balladesk und wunderschön !

8."Pirate in the water" : Irgendwie langweilig. V.a. die vielen Wiederholungen machen den Song unnötig anstrengend.

"The Keepers" : Tiefgründig und melodietechnisch ein Hochgenuss!

"Look at these hoes" : Rihanna lässt grüßen ! Mainstreamschund zum Abgewöhnen.

"Big Mouth" : Sehr beatgetrieben und rhytmisch. Sicherlich nicht der beste Track, aber noch lange kein Totalausfall

Fazit:
Insgesamt ist Santigolds neues Album sicherlich kein Meisterwerk, denn dafür gibt es einfach zu viele Patzer, aber dennoch ist die Mischung aus Rhythmik und Elektrosound gelungen.
Somit kann man "Master Of My Make-Believe" guten Gewissens kaufen.

Bewertung:

Filmkritik : "Dark Shadows"

Ein typischer Tim Burton und vielleicht gerade deshalb sehr spaßig!
Tim Burton ist Garant für wohlig schaurige Gruselkomödien, weswegen es nicht verwundert, das "Dark Shadows" ebenfalls wieder in dieses Wasser schlägt. Doch anstatt den Zuschauer zu Langeweilen serviert Burton eine spannende und vor allem kreative Gruselkomödie, die sich nicht vor seinen früheren Werken verstecken muss.

 1750 reist die Familie Collins von Liverpool nach Amerika, um ein neues Leben zu beginnen und einem seit Generationen auf der Familie lastenden Fluch zu entkommen. Doch selbst der Ozean ist nicht groß genug, um dem mysteriösen Fluch, der die Collins plagt, zu entkommen. Zwei Jahrzehnte später ist Familienspross Barnabas (Johnny Depp) zu einem stattlichen Mann herangewachsen, dem die komplette Kleinstadt Collinsport zu Füßen liegt. Residierend auf dem Familienwohnsitz Collinwood Manor ist Barnabas nicht nur reich und mächtig, sondern vor allem der Liebling aller Frauen. Aber dann begeht er den Fehler das Herz der Hexe Angelique Bouchard (Eva Green) zu brechen. Denn diese rächt sich grausam: Sie verwandelt Barnabas in einem Vampir und begräbt ihn bei lebendigem Leib.
Erst zwei Jahrhunderte später wird Barnabas zufällig aus seinem Grab befreit und befindet sich in einer ihm unbekannten Welt wieder: dem Jahr 1972. Er kehrt nach Collinwood Manor zurück, nur um das einst so prächtige Anwesen verlottert wiederzufinden. Die Nachfahren der Collins-Familie sind in kaum besserem Zustand und haben alle ihre dunklen Geheimnisse. Die Matriarchin Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) hat sogar die Psychiaterin Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter) überzeugen können, bei der Familie einzuziehen. Auf dem Anwesen wohnen auch noch Elizabeths dysfunktionaler Bruder Roger Collins (Jonny Lee Miller), ihre rebellische Teenager-Tochter Carolyn Stoddard (Chloe Moretz) und Rogers zehn Jahre alter Sohn David Collins (Gulliver McGrath). Dazu gibt es noch Hausmeister Willie Loomis (Jackie Earle Haley) und Davids neues Kindermädchen Victoria Winters (Bella Heathcote), die ebenfalls mysteriöse Geheimnisse verbergen.

Die Verfilmung einer Fernsehserie aus den 70ern gefällt durch seine Kreativität. Anstatt auf Romantik, wie in der "Twilight" - Saga zu setzen, geht Burton sein Projekt herrlich schaurig und mit einer gesunden Prise Ironie an z.B. wenn Barnabas mit Hippies über die Liebe redet und sie anschließend aussaugt, dann geschieht das auf so herrlich augenzwinkernde Art und Weise, das die Grausamkeit der Szene in Vergessenheit gerät. Aber auch der Auftritt von Rock-Legende Alice Cooper (den Barnabas lustigerweise für die häßlichste Frau der Welt hält) versprüht eine herrliche Atmosphäre und passt hervorragend in die skurrile Szenerie des Films, die gekonnt einige Eigenheiten der 70er Jahre humoristisch miteinbezieht.

Eine Legende mit Rückgrat und Humor : Alice Cooper in "Dark Shadows"
Aber auch die Schauspieler hinterlassen einen positiven Eindruck. Burtons Standardcast (Johnny Depp und Helena Bonham Carter) spielt genauso routiniert, wie z.B. Neueinsteigerin Michelle Pfeiffer. Doch genau in dieser Routiniertheit liegt auch die einzige Schwäche des Streifens, denn auch wenn "Dark Shadows" wieder mit kreativen Einfällen glänzt, so ändert das nichts an der Tatsache, das Burton seit dem grandiosen "Sleepy Hollow" eigentlich wenig neues bietet. Egal ob "Alice im Wunderland" , "Corpse Bride" oder "Sweeney Todd".
Alle diese Filme bestehen aus der typisch skurrilen Mischung aus gruseliger Fantasie und Verrücktheit, für die Burton eben bekannt ist.

Oh Wunder! Johnny Depp spielt die Hauptrolle in Tim Burtons "Dark Shadows"
Doch man würde dem Regisseur unrecht tun, wenn man behaupten würde, er wäre langweilig, denn das ist "Dark Shadows" definitiv nicht.
Eine spannende Handlung schaurig-schön umzusetzen, das gelingt nämlich einfach keinem so gut, wie Burton.

Fazit:
Auch wenn "Dark Shadows" ein typischer Burton ist, so ist er gleichzeitig auch ein guter und unterhaltsamer Fantasystreifen, der gekonnt mit den Klischees der 70er Jahre jongliert und zusammen mit den guten Darstellern einen positiven Eindruck hinterlässt.

Bewertung:

 

Filmkritik : "Men in Black 3"

Ja, es gibt sie immer noch !
1997 kletterte eine eigenwillige Science-Fiction Komödie auf den Box-Office Thron und verhalf Will Smith zu einer weltweiten Karriere.
Nach einem mehr oder weniger gelungenem Sequel darf man im Jahr 2012 nun erneut beobachten, wie die Men in Black die Erde vor Außerirdischen retten.
Und auch wenn man eine packende und plausible Handlung vermisst, so glänzt der Streifen doch vor allem mit einem wahnsinnigen Ideenreichtum.

Eigentlich erleben die Men in Black einen Arbeitstag wie jeden anderen: Schleimige Aliens zu bekämpfen ist schließlich Alltag für die beiden Agenten. Doch nach einem merkwürdigen Zwischenfall sucht Agent J (Will Smith) überall und schließlich im MIB-Hauptquartier nach seinem Kollegen Agent K (Tommy Lee Jones). Dort eröffnet ihm Agent O (Emma Thompson), dass dieser bereits seit 40 Jahren tot sei. Irgendwie muss der Lauf der Geschichte verändert worden sein und der Tod von K scheint eine zentrale Rolle für die Pläne einer außerirdischen Invasion zu spielen. Also reist Agent J in die Vergangenheit ins New York der 1960er Jahre, um dort eine jüngere Version (Josh Brolin) von Agent K vor seinem Tod zu retten und somit das drohende Ende der Welt abzuwenden. Erreicht er sein Ziel nicht binnen 24 Stunden, kann er nie wieder in die Gegenwart zurückkehren...

Die Story sollte man eigentlich schnell wieder vergessen, ist sie doch sowohl fad als auch durch die Zeitreisethematik bedingt unschlüssig.
Aber Thommy Lee Jones und Will Smith täuschen mit ihrer Coolness recht ordentlich darüber hinweg. Dies liegt aber nicht nur an den Schauspielern (Josh Brolin spielt Kay in den 60ern und das herrlich amüsant), sondern auch an den Charakteren an sich, denn im dritten Teil der "Man in Black" - Reihe wird die Beziehung der beiden Partner näher durchleuchtet.
Ein Umstand, der die beiden Protagonisten herrlich sympathisch macht.

Geblitzdingst, wird auch in Teil 3!
Aber auch in Sachen Inszenierung zieht Regisseur Barry Sonnenfeld sämtliche Register.
Oder wussten sie, dass Andy Warhol in Wirklichkeit ein Men in Black war ? 
Solche urkomischen Einfälle sorgen für den nötigen Witz und sind eigentlich das Merkmal schlechthin für einen Film der Reihe. 
Allerdings bleibt der 3D-Effekt weit hinter den Erwartungen zurück, denn außer mehr Bildtiefe und ein bis zwei Pop-Outs bietet die dritte Dimension nahezu keinerlei Mehrwert.

Viele interessante Ideen stecken in "Men in Black 3"
Fazit:
Halten wir fest : Die Story ist fad bis unnötig, die Inszenierung ist erstaunlich geistreich und Will Smith und Thommy Lee Jones, mit Unterstützung von Josh Brolin, sind so gut wie eh und je.
"Men in Black 3" ist somit ein typischer Film der Reihe und macht deswegen einfach nur unglaublich viel Spaß.

Bewertung:


Freitag, 29. Juni 2012

Die Top 3 - Liste am Freitag

Heute : Die 3 besten Serienverfilmungen

Egal ob auf DVD oder im Fernsehen : Serien sind der beste Weg, um eine riesige Geschichte zu erzählen, die man nicht auf Kinolänge zusammenstutzen muss.
Trotzdem gibt es immer wieder Serien, die es auch auf die große Leinwand schaffen und dort nicht weniger Erfolg haben, trotz der Kürzungen.

Das heutige Freitagsspecial beschäftigt sich mit diesen Filmen und zeigt euch eine kleine Auswahl, die euch möglicherweise gefallen könnte.

Platz 3: "Die Legende von Aang"

Von vielen gehasst und doch ein ordentlicher Fantasyfilm, mit hervorragender Atmosphäre
Luft, Wasser, Erde und Feuer: Vier Elemente und zugleich vier stolze Nationen, die seit jeher von ihrem Meister, dem "Avatar", im Gleichgewicht gehalten werden - zumindest in längst vergangenen Zeiten. Mittlerweile ist ein Jahrhundert vergangen und die Schreckensherrschaft der von Ozai (Cliff Curtis) geführten Feuernation hat durch einen rücksichtslosen, brutalen Krieg gegen die anderen drei Nationen ein Zeitalter voller Zerstörung und Hoffnungslosigkeit eingeläutet. Befreit aus seinem Gefängnis im ewigen Eis, erkennt der junge Aang (Noah Ringer) seine Bedeutsamkeit als der nächste "Avatar". Nur er wird die Macht besitzen, alle vier Elemente zu beeinflussen und die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Aang, der das Element Luft beherrscht, schließt sich der Wasserbändigerin Katara (Nicola Peltz) und ihrem Bruder Sokka (Jackson Rathbone) an und begibt sich gemeinsam mit ihnen auf eine abenteuerliche Reise voller Gefahren und schwieriger Prüfungen, um den Einklang der Nationen und den Frieden der gesamten Welt wiederherzustellen.

Der ein oder andere Leser wird mich für diesen Platz sicherlich verfluchen, denn "Die Legende von Aang" wurde nicht nur verrissen und gehasst, sondern hatte auch noch mit einigen Produktionsproblemen zu kämpfen. So z.B. mussten sich die Verantwortlichen eine Rasismusklage gefallen lassen, da die "böse" Feuernation von asiatischen Schauspielern verkörpert wird, während die "Guten" von weißen Schauspielern gespielt werden.
Aber nicht nur das, sondern auch die Tatsache das Regisseur  M. Night Shyamalan (Signs, The Sixth Sense) zugegeben hat, dass er mit dem Drehbuch (das er wohlbemerkt selber verfasst hat) nicht zufrieden war, haben die Vorfreude auf die Real-Umsetzung der asiatisch angehauchten Zeichentrickserie mehr als nur getrübt.

Umso mehr überrascht es, wie gut Shyamalan die Atmosphäre der Serie einfängt. Zwar greift die Story nur die Höhepunkte der über 500-minütigen ersten Staffel auf und auch die Schauspieler scheinen einstweilen etwas überfordert zu sein, aber das Abenteuer ist einzeln betrachtet nicht mehr oder weniger, als ein thematisch innovativer und solide umgesetzter Fantasystreifen, basierend auf einer populären Fernsehserie.
Allerdings bleibt die Frage offen, ob die beiden anderen Staffeln überhaupt noch verfilmt werden können, da das Drehbuch doch sehr straff gehalten wurde und sogar in einigen Bereichen vom Original abweicht. So z.B. fehlt Aangs Begegnung mit Avatar Roku in der Filmversion völlig, obwohl diese Begegnung elementar für die weitere Handlung ist und auch die Tatsache, dass Feuerbändiger in der Filmversion kein Feuer "herbeizaubern" können, stößt dem Serienfan gehörig vor den Kopf.

In diesen Bereichen hätte man also noch ordentlich drauflegen können, dauert das Epos schließlich nur läppische 103 Minuten, was definitiv zu wenig für ein solches Fantasyepos ist.
Gerade deswegen ist es auch schade, dass aufgrund der vernichtenden Kritiken die Arbeit an einem zweiten Teil eingestellt wurde und das Projekt somit momentan auf Eis liegt.

Aber wer weiß, was nicht noch alles passieren kann.......

"Die Legende von Aang" gibt es auf 3D-Blu-Ray/Blu-Ray und DVD

Platz 2: "Die Simpsons - Der Film"

Über 15 Jahre musste man warten, bis es 2007 soweit war und der Simpsons-Film die Kinos erreichte
Springfield droht der ökologische Kollaps. Und wer hat Schuld? Natürlich Homer Simpson (Originalstimme: Dan Castellaneta)! Der entsorgte die in einem Silo gesammelten Fäkalien seines neuen Hausschweines - "Spiderschwein" - im ohnehin vollkommen verdreckten örtlichen See und brachte das Fass damit zum Überlaufen. Springfield ist nun offiziell die dreckigste Stadt der USA. Auch das Weiße Haus und Präsident Arnold Schwarzenegger (Harry Shearer) können angesichts dieser Tatsache nicht länger die Augen verschließen. Die Lösung: Ganz Springfield wird eine riesige Glaskugel übergestülpt. Wen wundert es da, dass sich schnell ein aufgebrachter Mob versammelt, der nach Rache sinnt. Den Simpsons bleibt damit nichts anderes als die Flucht - die auch gerade so durch einen Hasenbau gelingt. Marge (Julie Kavner) gefällt das Ganze zwar überhaupt nicht, aber letztlich stimmt sie doch Homers Notfallplan zu: einem Neuanfang in Alaska. Als jedoch bekannt wird, dass die Regierung Springfield vollkommen auslöschen möchte, machen sich Marge und die Kinder auf, ihre alten Freunde zu retten. Nur Homer muss noch überzeugt werden...

Lange musst man darauf warten, bis man feststellen konnte, das es sich gelohnt hat, denn "Simpsons - Der Film" ist nicht nur gnadenlos witzig wie immer, sondern man darf sie endlich auch im Kino bewundern. Zwar mag sich der ein oder andere schlechte Witz offenbaren, doch das ändert nichts daran, dass Homers Selbstfindungsreise soviel Charme versprüht, wie ein warmer Holzofen im Winter.

"Die Simpsons - Der Film" kann man auf DVD und Blu-Ray kaufen 

Platz 1: "Türkisch für Anfänger"

Ein chaotisches Paar durch und durch
Die 19-jährige Lena Schneider (Josefine Preuss) wird von Mutter Doris (Anna Stieblich), einer jungebliebenen Psychotherapeutin mit antiautoritärem Erziehungstil, zu einem Urlaubstripp nach Südostasien genötigt. Darauf hat die Teenagerin allerdings so überhaupt keine Lust. Als sie sich im Flugzeug dann auch noch eine Sitzreihe mit dem machohaften Cem Öztürk (Elyas M'Barek) und dessen streng gläubigen Schwester Yagmur (Pegah Ferydoni) teilen muss, wird ihre Laune noch mieser. Und wie es das Schicksal so will, folgt eine Katastrophe nach der nächsten: nachdem die Boeing in Turbulenzen gerät und notwassern muss, strandet Lena zusammen mit dem Geschwisterpaar und dem stotternden Griechen Costa (Arnel Taci) auf einer einsamen Insel. Vielen Dank an Frau Mama!

Da sind sie wieder, die Schneider-Öztürks ! Und das noch um einiges lustiger, als im Original.
Für den Film wurde zwar alles wieder auf Anfang gesetzt, der gnadenlose Humor allerdings ist immer noch derselbe und pendelt wieder gekonnt zwischen intelligent und kalauerhaft.
Die Schauspieler sind so gut wie eh und je und die Schauwerte stimmen dank Tropenbruchlandung ebenfalls.

Somit hat sich "Türkisch für Anfänger" den ersten Platz redlich verdient !

"Türkisch für Anfänger" lief erst kürzlich in den deutschen Kinos und ist somit noch nicht erhältlich. Allerdings ist auch die Serie ein absolutes Meisterwerk deutscher Fernsehgeschichte und darf somit nicht vergessen werden!

Mittwoch, 27. Juni 2012

Special : "5 moderne Songs, die über die Arbeit hinweghelfen!"

Es ist Mittwoch und die Woche ist somit bereits zur Hälfte herum. Doch wie soll man denn die restliche Woche in der Arbeit noch überstehen ? Mit Musik lässt es sich gleich leichter arbeiten und mit diesen 5 Beispielen dürfte es gleich doppelt so leicht werden:

Nummer  1: "Armin van Buuren - Desiderium 207"

Album: "Mirage"
Interpret: Armin van Buuren
Songlänge: 2:08 Minuten
Genre: Trance/Electro

Dem geneigten Trance/Electro-Hörer wird Buurens Album "Mirage" mehr als nur überzeugen
Verschrien und auch irgendwie belächelt gehört Trance zu den Musikrichtungen, die nicht unbedingt jedermanns Geschmack treffen. Allerdings gibt es auch hier Perlen, wie zum Beispiel den Titel
"Mirage" aus dem gleichnamigen Album von Trance-Urgestein Armin van Buuren.

"Desiderium 207", der Song den ich hier anführe ist allerdings kein Trance, sondern ein kleines mystisches Stück, das von der träumerischen Melodik lebt und deswegen derart faszinierend ist.
Das anschließende "Mirage" passt zudem wunderbar dazu und sollte auch am besten noch mitgehört werden. Somit gerade für Tagträume der perfekte Einstieg!

Nummer 2: "Muse - Exogenisis: Symphony"

Album: "The Resistance"
Interpret: Muse
Songlänge: 12:51 (Teil 1-3)
Genre: Alternative/Rock

Das Dreiergespann veröffentlich im September den Resistance-Nachfolger "The 2nd Law"
Auch mit Muse ist es so eine Sache: Entweder man mag sie, oder man mag sie nicht.
Ich persönlich muss mich an dieser Stelle als absoluter Muse-Fan outen, weswegen hier natürlich auch ein Song von der Band nicht fehlen darf.
Dabei habe ich aber ein eher untypisches Werk des Trios gewählt, denn mit der "Exogenisis: Symphony" geht Muse einen riesigen Schritt Richtung Klassik.

Angefangen bei "Overture", bis hin zu "Redemption" zeigt Matt Bellamy nicht nur, was er an der Gitarre kann, sondern auch, das er ein hervorragender Klavierspieler ist.
Zusammen mit dem einzigartigen Gesang von Matt ist diese Symphonie das Nonplusultra für Musefans und zeigt, wie wandlungsfähig eine Band sein kann ohne ihre Wurzeln zu vernachlässigen.

Nummer 3: "Lykke Li - I Follow Rivers"

Album: "Wounded Rhymes"
Interpret: Lykke Li
Songlänge: 4:09
Genre: Alternative/Pop

Ein Ausnahmetalent sondergleichen: Die Schwedin Lykke Li
Woher bekommt Schweden immer diese ganzen Talente? Diese Frage dürfte man sich stellen, wenn man genauer untersucht, wer denn derzeit in den Top-10 steht. Da wäre Loreen mit ihrem ESC-Hit "Euphoria" (Platz 1) und eben auch Lykke Li mit "I Follow Rivers", beides Schwedinnen und beide derzeit sehr efolgreich. Doch während Loreen in eher seichte Dancegefilde abdriftet hat Lykke Li mit ihrem derzeitigen Song einen unglaublich tollen Ohrwurm geschaffen.

Mit einem Hauch Elektrik, einer verspielten Melodie und Lykke Lis charakteristischer Stimme ist der Song ein wahres Wunder gegen langweilige Arbeitstage.
Aber man sollte darauf achten das Original zu hören und nicht den Remix, der derzeit in den Charts grassiert, denn dieser ist weit weniger verspielt und eher glattproduziert.

Nummer 4: "Of Monsters and Men - Little Talks"

Album: "My Head Is An Animal"
Interpret: Of Monsters and Men
Songlänge: 4:02
Genre: Folk

Die isländische Band überzeugt mit träumerischen Melodien und spannenden Texten
Nicht nur die Schweden wissen, wie man Musik macht, sondern auch die sechsköpfige Band "Of Monsters and Men" aus Island. Mit dem Song "Little Talks" kletterten sie ganz schnell auf die Folk Erfolgsleiter und das zu recht.

Der Song mit seinem angenehmen Gitarrensound und dem magischen Gesang von Nanna Bryndís Hilmarsdóttir - Ich kann den Namen ebenfalls nicht aussprechen - ist einfach der perfekte Schlechte- Laune-Killer und gehört deshalb zu dieser Liste, wie das Brot zum Frühstück.

Nummer 5: "Mumford & Sons - Little Lion Man"

Album: "Sigh No More"
Interpret: Mumford & Sons
Songlänge: 4:04
Genre: Folk

Für Folk von seiner besten Seite stehen Mumford & Sons
In ähnliches Fahrwasser schlagen Mumford & Sons, die mit ihrem Country-ähnlichen Sound so manches Musikerherz zum schlagen bringen, weswegen ihr wohl bester Song "Little Lion Man" nicht in dieser Liste fehlen darf.

Tipp für Film- und Musikliebhaber:
"Florence + The Machine - Breath Of Life"

Album: "Snow White & The Huntsman [Original Motion Picture Soundtrack]"
Interpret: Florence + The Machine
Songlänge: 4:11
Genre: Filmmusik

Florence Walsh bei der Aufnahme zu "Breath Of Life"
Vor ein paar Tagen veröffentlichte ich auf meiner Seite die durchaus positive Kritik zu "Snow White and The Huntsman" und mittlerweile scheinen es auch die Deutschen erkannt zu haben, das der Fantasy-Actioner durchaus gelungen ist, denn bereits nach einer Woche und einem erbitterten Kampf mit "Men in Black 3" stand das Epos auf Platz 1 der Kinocharts.
Grund genug, um sich den Soundtrack zu Gemüte zu führen, denn neben den genialen orchestralen Stücken von James Newton Howard findet sich auch der von Florence Walsh interpretierte Song "Breath of Life" auf der CD.
Die orchestrale Grundstimmung gepaart mit Florence Organ ist der ideale Abspannbegleiter zum Film und deshalb auch empfehlenswert zum separierten Anhören.


Wünsche, Anregungen und Kritik dürfen wie immer in die Kommentare!