Samstag, 30. Juni 2012

Filmkritik : "Dark Shadows"

Ein typischer Tim Burton und vielleicht gerade deshalb sehr spaßig!
Tim Burton ist Garant für wohlig schaurige Gruselkomödien, weswegen es nicht verwundert, das "Dark Shadows" ebenfalls wieder in dieses Wasser schlägt. Doch anstatt den Zuschauer zu Langeweilen serviert Burton eine spannende und vor allem kreative Gruselkomödie, die sich nicht vor seinen früheren Werken verstecken muss.

 1750 reist die Familie Collins von Liverpool nach Amerika, um ein neues Leben zu beginnen und einem seit Generationen auf der Familie lastenden Fluch zu entkommen. Doch selbst der Ozean ist nicht groß genug, um dem mysteriösen Fluch, der die Collins plagt, zu entkommen. Zwei Jahrzehnte später ist Familienspross Barnabas (Johnny Depp) zu einem stattlichen Mann herangewachsen, dem die komplette Kleinstadt Collinsport zu Füßen liegt. Residierend auf dem Familienwohnsitz Collinwood Manor ist Barnabas nicht nur reich und mächtig, sondern vor allem der Liebling aller Frauen. Aber dann begeht er den Fehler das Herz der Hexe Angelique Bouchard (Eva Green) zu brechen. Denn diese rächt sich grausam: Sie verwandelt Barnabas in einem Vampir und begräbt ihn bei lebendigem Leib.
Erst zwei Jahrhunderte später wird Barnabas zufällig aus seinem Grab befreit und befindet sich in einer ihm unbekannten Welt wieder: dem Jahr 1972. Er kehrt nach Collinwood Manor zurück, nur um das einst so prächtige Anwesen verlottert wiederzufinden. Die Nachfahren der Collins-Familie sind in kaum besserem Zustand und haben alle ihre dunklen Geheimnisse. Die Matriarchin Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) hat sogar die Psychiaterin Dr. Julia Hoffman (Helena Bonham Carter) überzeugen können, bei der Familie einzuziehen. Auf dem Anwesen wohnen auch noch Elizabeths dysfunktionaler Bruder Roger Collins (Jonny Lee Miller), ihre rebellische Teenager-Tochter Carolyn Stoddard (Chloe Moretz) und Rogers zehn Jahre alter Sohn David Collins (Gulliver McGrath). Dazu gibt es noch Hausmeister Willie Loomis (Jackie Earle Haley) und Davids neues Kindermädchen Victoria Winters (Bella Heathcote), die ebenfalls mysteriöse Geheimnisse verbergen.

Die Verfilmung einer Fernsehserie aus den 70ern gefällt durch seine Kreativität. Anstatt auf Romantik, wie in der "Twilight" - Saga zu setzen, geht Burton sein Projekt herrlich schaurig und mit einer gesunden Prise Ironie an z.B. wenn Barnabas mit Hippies über die Liebe redet und sie anschließend aussaugt, dann geschieht das auf so herrlich augenzwinkernde Art und Weise, das die Grausamkeit der Szene in Vergessenheit gerät. Aber auch der Auftritt von Rock-Legende Alice Cooper (den Barnabas lustigerweise für die häßlichste Frau der Welt hält) versprüht eine herrliche Atmosphäre und passt hervorragend in die skurrile Szenerie des Films, die gekonnt einige Eigenheiten der 70er Jahre humoristisch miteinbezieht.

Eine Legende mit Rückgrat und Humor : Alice Cooper in "Dark Shadows"
Aber auch die Schauspieler hinterlassen einen positiven Eindruck. Burtons Standardcast (Johnny Depp und Helena Bonham Carter) spielt genauso routiniert, wie z.B. Neueinsteigerin Michelle Pfeiffer. Doch genau in dieser Routiniertheit liegt auch die einzige Schwäche des Streifens, denn auch wenn "Dark Shadows" wieder mit kreativen Einfällen glänzt, so ändert das nichts an der Tatsache, das Burton seit dem grandiosen "Sleepy Hollow" eigentlich wenig neues bietet. Egal ob "Alice im Wunderland" , "Corpse Bride" oder "Sweeney Todd".
Alle diese Filme bestehen aus der typisch skurrilen Mischung aus gruseliger Fantasie und Verrücktheit, für die Burton eben bekannt ist.

Oh Wunder! Johnny Depp spielt die Hauptrolle in Tim Burtons "Dark Shadows"
Doch man würde dem Regisseur unrecht tun, wenn man behaupten würde, er wäre langweilig, denn das ist "Dark Shadows" definitiv nicht.
Eine spannende Handlung schaurig-schön umzusetzen, das gelingt nämlich einfach keinem so gut, wie Burton.

Fazit:
Auch wenn "Dark Shadows" ein typischer Burton ist, so ist er gleichzeitig auch ein guter und unterhaltsamer Fantasystreifen, der gekonnt mit den Klischees der 70er Jahre jongliert und zusammen mit den guten Darstellern einen positiven Eindruck hinterlässt.

Bewertung:

 

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