Sonntag, 18. August 2013

Filmkritik : "Kick-Ass 2"


Lange war unklar, ob es eine Fortsetzung zu der mittlerweile fast schon zum Kult avancierten Comicverfilmung "Kick-Ass" von Matthew Vaugh geben würde, denn leider war das Einspielergebnis nicht ganz so hoch wie erhofft. Die Mischung aus witziger Parodie auf das "normale" Superheldentum, absurd brutalen Actionsequenzen und wunderbaren Schauspielern, konnte dennoch die Meisten überzeugen. Für den jetzt erschienenen Teil 2 wurde der Regiestuhl nun allerdings an den weniger bekannten Jeff Wadlow übergeben. Trotz des Wechsels macht der Regisseur aber zum Glück genau da weiter, wo "Kick-Ass" endete und beschenkt uns mit einem mindestens genauso guten zweiten Teil.

Für "Kick-Ass" Dave (Aaron Taylor-Johnson) und "Hit-Girl" Mindy (Chloë Grace Moretz) stehen die schulischen Abschlussprüfungen bevor und das, obwohl sie sich gerade erst zu einem erfolgreichen Superhelden-Paar zusammengeschlossen haben und mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind als Schule und Lernen. Als sich Mindy eines Nachts nach draußen schleichen will, um wieder in die Rolle des Hit-Girl zu schlüpfen, wird sie erwischt und trifft daraufhin die Entscheidung, fortan keine Verbrechen mehr bekämpfen zu wollen. Kick-Ass muss sich auf die Suche nach neuen Partnern begeben und wird in der Amateur-Helden-Gruppierung "Justice Forever" unter der Leitung von Colonel Stars and Stripes (Jim Carrey) fündig. Nach einiger Zeit verläuft die Bekämpfung von Verbrechen auch schon recht erfolgreich. Dies ruft allerdings den auf Rache sinnenden Chris D'Amico (Christopher Mintz-Plasse) auf den Plan, der sich mittlerweile schlicht "The Motherfucker" nennt. Er gründet seine eigene Gruppierung von Verbrechern und will die Mitglieder von "Justice Forever" eins nach dem anderen zur Strecke bringen, um Rache für seinen von Kick-Ass getöteten Vater zu nehmen - und auch Hit-Girl steht auf seiner Abschussliste...

Im neuen Teil müssen sich Kick-Ass und Hit-Girl nun mit der Verantwortung herumschlagen, die das Superheldentum so mit sich bringt. Gerade für Hit-Girl ist es auch eine Suche nach der eigenen Identität und so kommt es, dass gerade die erste Hälfte eher einem Coming-Of-Age Drama ähnelt, als einer waschechten Comicverfilmung. Doch Wadlow überzeugt ebenso wie Vaughn mit einer eleganten Inszenierung, die dank erhöhtem Budget doppelt so viel Spaß macht. Gerade die Actionsequenzen machen einiges her und zeugen von Kreativität, wenn z.B. Mother Russia mit einem Rasenmäher den Ordnungshütern an den Kragen geht. Generell muss man postulieren, dass es "Kick-Ass 2" im Gegensatz zum etwas zahmeren Teil 1 deutlich mit der Gewalt übertreibt. Die Vorwürfe eines Jim Carrey scheinen in diesem Zusammenhang gar nicht mehr so abwegig. Das Resultat ist ein rotes "Ab 18"- Cover, auch wenn die Story sich dafür mehr dem Mainstream zuwendet und so in das ein oder andere Klischeefettnäpfchen tritt.

Um diese zu umschiffen geben auch hier wieder alle Darsteller das Beste. So ist Jim Carreys Nebenrollenauftritt als "Colonel Stars & Stripes" herrlich absurd und verrückt. Wahres Glanzstück sind aber wie bereits in Teil 1 auch hier wieder Aaron Taylor Johnson als nerdiger "Kick-Ass" und Chloe Grace Moretz als durchgeknalltes "Hit-Girl". Gerade Moretz zeigt einmal mehr ihr schauspielerisches Können und das in ihrem relativ jungen Alter. Sei es die sich ans normale Leben gewöhnende Mindy Macready oder das Verbrecher vermöbelnde "Hit-Girl". Man darf somit gespannt sein auf das "Carrie"- Remake, in dem sie die titelgebende Hauptrolle einehmen wird.

Fazit : "Kick-Ass 2" macht exakt da weiter, wo der grandiose erste Teil aufgehört hat. Nur mit noch mehr Gewalt und mehr verrückten Superhelden !

Bewertung :

Filmkritik : "Das ist das Ende"


Wenn gute Kumpels zusammenarbeiten kann dabei etwas ganz schön Absurdes herauskommen. Das mussten auch Seth Rogen und Jay Baruchel feststellen, als sie zusammen auf die absurde Idee gekommen waren sich selbst in einem augenzwinkernden Kurzfilm zu inszenieren. Auf engstem Raum konnten sich die beiden bald nicht mehr ausstehen. In diesem Jahr folgt mit "Das ist das Ende" nun die lange Version und das Warten hat sich gelohnt, denn "Das ist das Ende" ist ein Fest für alle Fans der Schauspieler und ihren Werken.

Während einer Party im Haus von James Franco (James Franco) müssen Jay Baruchel (Jay Baruchel), Seth Rogen (Seth Rogen) und einige andere Berühmtheiten feststellen, dass draußen seltsame Dinge vor sich gehen, wie zum Beispiel unerklärliche Erdrutsche und Feuerwände, die durch die Gegend walzen. Der Großteil der Partygäste entschließt sich dazu, panisch zu flüchten, während sechs Freunde beschließen, sich in Francos Haus zu verbarrikadieren. Bald jedoch sinkt die Stimmung bei ihnen ins Bodenlose, denn die Vorräte schwinden, alle benehmen sich völlig daneben und plötzlich taucht auch noch Emma Watson (Emma Watson) auf. Vor der Tür häufen sich schließlich die merkwürdigen Vorfälle und drinnen ist die Gemütslage alsbald ähnlich apokalyptisch. Schließlich beschließen James Franco und Co., das Haus zu verlassen und sich dem vermeintlichen Weltuntergang zu stellen - ganz nebenbei erkennen sie den wahren Wert von Freundschaft.

Selten gibt es Schauspieler, die selber über sich lachen können. So ist es auch ein wahrer Segen, wenn James Franco, Jay Baruchel, Jonah Hill usw. allesamt ihr über die Jahre aufgebautes Image durch herrlich augenzwinkernde Szenen und Sprüche einreißen. Von der "Pussy" Jonah Hill, bis hin zum nach Erfolg geiernden Seth Rogen ist alles dabei und so verwundert es nicht, dass die Szenen, in denen diese Charaktere auf engstem Raum agieren, zu den besten des ganzen Films gehören. Dazwischen gibt es immer wieder auch tolle Gastauftritte, unter anderem von Emma Watson, die uns ewig als Hermine in Erinnerung bleiben wird, Michael Cera, der zuletzt als "Scott Pilgrim" zu sehen war und auch Channing Tatum, der mit seinem Auftritt gerade bei den Herren der Schöpfung einiges an Sympathie gewinnen dürfte.

All das wurde von dem Autorenduo Rogen/Goldberg in eine zweckdienliche Grundhandlung eingebettet, auch wenn man zugeben muss, dass gerade diese Handlung den Film in zwei Teile spaltet, denn die Storysequenzen erreichen nur selten denselben Unterhaltungswert wie die Szenen in James Francos Haus. Das liegt vor allem daran, dass sich in diesen Szenen der Humor von clever und satirisch zu kalauerhaft wandelt, was dem Gesamtwerk ein wenig schadet. Dazu gehören auch die ziemlich brutalen, wenn natürlich auch comichaft übertriebenen Splattersequenzen, die dem ganzen Treiben einen bitteren Beigeschmack geben. Abgetrennte Genitalien inklusive. Doch dafür wird man mit herrlichen Zitaten aus etlichen filmischen Werken belohnt. So finden unter anderem "Der Exorzist" oder auch der Kultfilm "Ananas Express" den Weg ins Skript, wobei letzterer sogar mit einer nicht ganz ernstgemeinten Fortsetzung versehen wird, die jedem Fan sicherlich Lachtränen in die Augen treiben wird.

Fazit : "Das ist das Ende" ist im Großteil eine clevere Satire, die mit viel absurdem Humor gewürzt wird. Unterbrochen wird dies nur von einigen unpassenden Storysequenzen.

Bewertung :