Samstag, 14. Juli 2012

Filmkritik : "The Amazing Spider-Man 3D"

Düsterer und ernster, als die Vorgänger-Trilogie!
Mit der verspielten "Spider - Man" - Trilogie hat Sam Raimi eine Erfolgswelle gehabt, die er seitdem vermisst. Grund genug, um dem Franchise also noch mehr Geld zu entziehen, doch anstatt Raimi wieder mit ins Boot zu nehmen, wurde der Regiestuhl umbesetzt und auch der komplette Cast umgekrempelt. Doch Teil 4 ist keine Fortsetzung, sondern eine Neuauflage des ersten Films und zeigt, dass es eine extrem gute Entscheidung war ein Remake zu drehen!

Peter Parker (Andrew Garfield) wurde noch während seiner Kindheit von seinen Eltern verlassen. Sein Onkel Ben (Martin Sheen) und seine Tante May (Sally Field) nahmen ihn daraufhin bei sich auf. Heute führt er ein Leben als High-School-Außenseiter, versteht sich jedoch gut mit seiner Jugendliebe Gwen Stacy (Emma Stone). Als Peter einen mysteriösen Aktenkoffer findet, der offensichtlich einst seinem Vater gehörte, macht er sich auf, herauszufinden, wie und warum seine Eltern damals verschwanden. Die Spur führt ihn direkt zu Oscorp Industries und Dr. Curt Connors (Rhys Ifans), dem ehemaligen Partner seines Vaters. In der Forschungsanlage nehmen die Dinge, die sowohl Peters als auch Dr. Connors Leben für immer verändern werden, ihren Lauf und Peter muss sein Schicksal akzeptieren, ein Held zu sein...

Marc Webbs Remake ist nicht einfach nur ein Remake, sondern im Grunde die erwachsenere Version von "Spider Man".
Und mit Andrew Garfield wurde auch der passende Darsteller gefunden. Er verkörpert "Spidey" wirklich sehr gelungen und mit viel Liebe zur Schauspielerei.
Aber auch seine Schauspielkollegen verkörpern ihre Rollen ausgesprochen glaubwürdig.
Besonders hervorzuheben sei hier Rhys Ifans, der Dr. Curt Connors äußerst präsent darstellt.

Dr. Curt Connors wird hervorragend dargestellt von Rhys Ifans
Doch am meisten überzeugen können die Charaktere und die Story. Zwar entspricht die Geschichte oftmals dem Original, doch Webb weiß erstaunlich intensive Momente zu erschaffen.
Wenn z.B. "Spider - Man" einen kleinen Jungen aus einem abstürzenden, brennenden Auto retten soll und es fast nicht schafft, dann ist das eine intensive Szene, in der v.a. Peter Parkers Motivation klar wird, die Menschen zu beschützen. Doch dieser Schutz ist verbunden mit der Angst des Versagens, der sich Peter stellen muss. Und auch Parkers Hang zur Rache, der seinem geliebten Onkel das Leben kostet und der schwer verkraftbare Verlust seiner Eltern machen aus "Spider - Man" einen Charakter mit vielen inneren Dämonen, die Garfield mit dem nötigen Feingefühl dem Zuschauer näher bringt.

Eine interessante Figur, mit vielen Problemen
Ebenso verhält es sich mit Dr. Connors, der mit seinen Ansichten durchaus Nazi-Ideologien vom Übermenschen aufgreift.
Doch im Gegensatz zu diesen, will er den Menschen nichts böses und verweigert dadurch auch die Tests an menschlichen Personen. Doch der Drang seinen Arm, sein komplettes altes Leben
wiederzuerlangen veranlassen ihn dazu sich selbst das Mittel zu verabreichen.
Verblüfft von den Nebenwirkungen ist er mehr und mehr davon besessen die ganze Stadt in überstarke und überintelligente Echsenwesen zu verwandeln, da er es für richtig hält, die Menschen zur Perfektion zu bringen. 
Zudem weiß Dr. Connors etwas über das Verschwinden von Parkers Eltern und scheint daran auch nicht ganz unschuldig zu sein.
Gerade diese Beziehung Connors - Peters Eltern ist komplett neu und hinterlässt zahlreiche offene Fragen, die sicherlich ein oder zwei Sequels klären müssen, denn gerade die letzte Szene führt einen neuen mysteriösen Charakter ein und auch die Liebesbeziehung zwischen Parker und Gwen Stacy lässt noch genug Raum für eine Weiterführung.

Bereits in der alten Trilogie gab es einige Schwierigkeiten in dieser Beziehung....
Doch nicht nur der neugewonnene Tiefgang machen "The Amazing Spider- Man" zu einem grandiosen Blockbuster, sondern auch Webbs Inszenierung, mit genialem 3D - Einsatz und einigen tollen Ego-Perspektiven.
Generell verschafft der 3D - Zusatz dem ganzen Film eine besondere Tiefe und ein besonderes Gefühl des "Mittendrin-Seins" im Gegensatz zu "The Avengers", bei dem dieser Effekt als absolut unnötig zu bewerten war. Wenn "Spidey" mit einem erstaunlichen Tiefeneffekt und tollen Pop-Outs von Hochhaus zu Hochhaus springt, dann weiß man, dass die 11€ für die 3D - Vorstellung gut investiert sind.

Und natürlich kommt auch der obligatorische Stan Lee Auftritt in einer Marvel-Verfilmung nicht zu kurz und erweist sich als überaus lustig.

Fazit : Was soll man dazu noch sagen ? Aller Skepsis zum Trotz erweist sich "The Amazing Spider - Man 3D" als die deutlich düstere und ernst zunehmendere Variante des "Spider - Man" - Stoffes und liefert selbst die Begründung für dieses Remake. Welche Variante letzlich besser ist, bleibt aber im Auge des Betrachters und lässt sich gerade aufgrund der verschiedenen Ansätze nicht wirklich ausmachen. Fest steht aber, dass dieser Blockbuster das Zeug zu einer genialen Trilogie hat!

Bewertung :



  

Die Top 3 - Liste, wieder am Samstag

Heute : Dr. Uwe Boll, der Schrecken des modernen Kinos

Ob jetzt der Name "Top-3" für diesen Anlass passend gewählt ist, sei dahingestellt.
Fest steht aber, dass der ehrenwerte Dr. Uwe Boll Filme am laufenden Band produziert und somit prädestiniert ist für eine Rangordnung in seiner Filmografie.
Wie soll man jetzt aber aus diesem Reportoire drei gute Filme finden ?
Gar nicht! Denn heute zeige ich euch in "Der Liste" die drei schlechtesten Uwe Boll Filme!

Viel Spaß beim Lesen und Schmunzeln!

Platz 3 : "Schwerter des Königs - Dungeon Siege"

Uwe Bolls bis dato teuerste Produktion : "Schwerter des Königs"
Herzog Fallow (Matthew Lillard) hat das Warten satt. Er will sofort König von Ehb werden und verbündet sich deswegen mit dem bösen Magier Gallian (Ray Liotta). Der verzaubert die Rasse der Krugs, sodass die an sich harmlosen Kreaturen fortan gegen König Konreid (Burt Reynolds) kämpfen. Bei einem ihrer Raubzüge überfallen die Krugs auch das Dorf des namenlosen Farmers (Jason Statham) – dessen Sohn getötet und dessen Frau Solana (Claire Forlani) verschleppt wird. Mit seinen Gefährten, seinem Schwager Bastian (Will Sanderson) und seinem väterlichen Freund Norick (Ron Perlman) macht "Farmer" sich auf, um seine Geliebte aus den Klauen des Feindes zu retten und Rache für den Tod seines Sohnes zu nehmen...

"Schwerter des Königs" ist nicht nur Bolls bis dato teuerste Produktion, sondern auch eines der wenigen schwachen Glanzlichter der Filmografie eines Mannes, der weiß, wie man bekannte Schauspieler günstig einkauft. Für dieses (in Klammern) Fantasy - Epos hat er wahrlich alte Haudegen gefunden, wie z.B. Jason Statham, Ray Liotta und sogar Burt Reynolds.

Und auch gerade zu Beginn erlaubt sich der ehrenwerte Doktor keine allzu großen Patzer.
Gut, wenn man bei "Herr der Ringe" fast eins zu eins kopiert und auch noch genügend Geld (60 Mio. Dollar!!!) zur Verfügung hat, dann kann doch eigentlich nichts wirklich schlechtes dabei rauskommen, oder?

Nunja.....

Boll wäre nicht Boll, wenn nicht doch irgendetwas schiefgeht. So z.B. ist das Auftauchen der ach so furchterregenden Power-Ranger Maskottchen, genannt "Krugs" alles andere als schaurig, sondern eher der Beweis dafür, warum Boll keinerlei Gespür für die Inszenierung hat.
Zugegebenermaßen hat "Schwerter des Königs" auch gute Momente, wie z.B. das sehr untypisch inszenierte Finale und auch die Story ist für eine Videospielverfilmung außerordentlich gut gelungen, aber warum zum Geier treten in der großen Schlacht Ninjas mit aufs Schlachtfeld und warum sieht man dem Film die 60 Mio. Dollar fast nie an und warum zum Henker erinnert das alles an "Herr der Ringe" ?!!!!!!!

Naja, diese Fragen sollte man sich nicht stellen, denn realistisch betrachtet tut "Schwerter des Königs" nicht weh und ist durchaus für einen Abend mit Freunden geeignet.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Boll mit diesem Film eine große Menge Geld verschleudert hat, nur um der Welt zu zeigen, dass sein Gespür für große Fantasy-Epen noch entwickelt werden muss.

Wer sich selber von der Qualität überzeugen möchte, den empfehle ich wärmstens den Trailer:

 


 Und den Trailer für "Schwerter des Königs 2" mit Trash-Legende Dolph Lundgren:



Na da freut man sich doch richtig.........

Platz 2 : "Far Cry"

Videospielverfilmungen scheinen Bolls Berufung zu sein...
In den Genexperimenten von Dr. Krieger (Udo Kier) werden Supersoldaten erschaffen, die nicht nur eine kugelfeste Haut haben, sondern auch als unkontrollierbare Killermaschinen für Ärger sorgen. Colonel Max (Ralf Moeller) gefällt das gar nicht, weswegen er seine attraktive Journalisten-Nichte Valerie (Emmanuelle Vaugier) in die Sache einweiht. Mit dem Boot von Skipper Jack Carver (Til Schweiger), einem ehemaligen Soldaten der Special Forces, will sie auf die geheime Forschungsinsel übersetzen, um selbst nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, wird sie jedoch sofort von der Sicherheits-Kommandantin Tchernov (Natalia Avelon) in Empfang genommen. Jack, den nur sein Geld und er selbst interessieren, ist das zunächst einmal ziemlich schnuppe. Erst als sein Boot in die Luft gejagt wird, schaltet er sich ein. Gemeinsam mit Valerie und Koch Emilio (Chris Coppola) tritt er dem hochgezüchteten Inselvolk ordentlich in den Hintern...

Und noch ein Videospiel, das Dr. Uwe Boll auf die Leinwand presst.
Diesmal mit Til Schweiger (KeinOhrHasen), Natalia Avelon (Das Leben der Anderen) und Kino-Urgestein Udo Kier.
Solche Star-Power reicht doch sicher für einen passablen Actionabend, oder ?

Ja, in der Tat reicht das, aber leider nicht bei "Far Cry" !
Es macht zwar gehörig "Bumm!" und die toten Körper fliegen in Massen, aber leider ist das ganze so öde, stellenweise so schlecht inszeniert und oftmals so unlogisch, dass man sich ein Brett vor die Augen nageln möchte.
Und wenn dann auch noch Ralf Möller als mutierter Supersoldat das Feld betritt, dann kann man ein Lachen einfach nicht zurückhalten!

Aber schlechter Trash muss halt auch mal sein.......

Hier der Trailer zum Boll´schen Machwerk :


Platz 1 : "Alone in the Dark"

Oh, eine Videospielverfilmung!! Wie außergewöhnlich......
Edward Carnby (Christian Slater) ist Privatdetektiv. Sein Spezialgebiet: übernatürliche Phänomene. Gerade ist er in Besitz eines Artefakts der Abkani gelangt, einer uralten Zivilisation mit angeblichem Zugang zur Welt der Finsternis. Er will den Fund zwecks Analyse in das Museum seiner Ex-Freundin Aline (Tara Reid) geben, doch die hat gerade ganz andere Sorgen. Ihr Chef, Dr. Hudgins (Mathew Walker), entdeckt einen Sarkopharg der Abkani, aus dem ein grässliches Wesen entsteigt. Zeitgleich verschwinden 19 Personen. die im gleichen Waisenhaus wie Edward aufgewachsen sind, darunter sein Freund John (Darren Shahlavi). Edward vermutet einen Zusammenhang zwischen den Waisen, den mysteriösen Geschehnissen um die Abkani und seiner eigenen Vergangenheit...

Sollte Horror nicht eigentlich gruselig sein ?
"Alone in the Dark" ist es jedenfalls nicht und auch ansonsten gelingt Boll in diesem unterirdischen Machwerk nichts.
Die Schauspieler wirken unmotiviert, die Effekte sind so lala, die Story weiß nicht zu überzeugen und zu allem Überfluss wird hier ein von der Community hoch angesehenes Videospiel-Franchise in den Dreck gezogen.

In diesem Fall tut es fast schon weh......

Nachtrag: Wenn wir ehrlich sind, dann muss man Uwe Boll aber zugute halten, dass seine Filme immer noch irgendwie unterhalten und er sein Handwerk mittlerweile doch schon mehr versteht, als zu seinen Anfängen.
Wir dürfen also auf seine nächsten Beiträge gespannt sein und hoffen, dass der "German King of worst Trash" mit seinem nächsten Werk nicht schon wieder zur "Goldene Himbeere" - Verleihung muss.