Mittwoch, 13. Februar 2013

Filmkritik : "The Last Stand"






"I´ll be back !"
Mit diesen Worten verabschiedete sich der "Terminator" und auch im echten Leben hat man von dem "Governator" nicht mehr allzu viel vernommen. Abgesehen von dem Skandal um das Kindermädchen der Schwarzeneggers ging es gerade im filmischen Bereich ruhig zu. Im Jahr 2013 allerdings meldet sich "Action-Arnie" zurück, mit der Unterstützung des geschätzten Regisseurs "Kim Jee-woon". Das Ergebnis ist zwar nichts Besonderes, doch es atmet die Luft der 80er und zeigt, dass Arnold auch im fortgeschrittenen Alter noch als "Badass" durchgeht.

Nach einer schiefgelaufenen Mission wird Ray Owens (Arnold Schwarzenegger) von Schuldgefühlen geplagt und verlässt seinen Posten im Drogendezernat des LAPD. Er lässt sich als Sheriff in dem kleinen, schläfrigen Städtchen Sommerton direkt an der Grenze zu Mexiko nieder. Dort sorgt er in kleinerem Maße für Recht und Ordnung. Der Frieden wird jedoch gestört, als der berühmt-berüchtigte Drogen-Boss Gabriel Cortez (Eduardo Noriega) eine äußerst tödliche wie auch spektakuläre Flucht aus den Fängen des FBI unternimmt und sich nun mit Hilfe einiger gesetzloser Söldner, angeführt vom eiskalten Burrell (Peter Stormare), auf den Weg Richtung Mexiko macht. Direkt auf seiner Route befindet sich Sommerton und dementsprechend eilt eine riesige Streitmacht der Polizei zur Kleinstadt, um Cortez dort zu stellen. Owens will sich eigentlich heraushalten und wird zunächst auch für unfähig gehalten – doch dann will er mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen und bereitet alles für einen klassischen Showdown vor…

"The Last Stand" wirkt wie ein Relikt aus alter Zeit. Mit den typisch cool-lässigen Sprüchen der Protagonisten und den wunderbaren, handgemachten Actionsequenzen stimmt zumindest die Atmosphäre des Films glücklich. Jee-woon weiß zu inszenieren und feuert in der zweiten Hälfte des Films ein sowohl schickes als auch blutiges Actionfeuerwerk ab, dass zu jeder Zeit einen Hauch von Komik und Trash versprüht. Und genau in diese Szenerie tritt Arnold Schwarzenegger (sichtlich gealtert, aber immernoch grundsympathisch), der sich zusammen mit Johnny Knoxville als absolute Bestbesetzung für den Film offenbart.

Knoxville mit seiner tollpatschigen und Schwarzenegger mit seiner selbstironischen Rolle geben dem Film eine große Portion an Sympathie und machen aus einem eigentlich blutigen Actionkracher, eine auch durchaus witzige Komödie. Doch bei allen Komplimenten ist "The Last Stand" alles andere als ein Meisterwerk, denn der Regisseur lässt sich gerade in der ersten Hälft eine Menge Zeit die allzu schablonenhaften Charaktere einzuführen. Alles erinnert mal wieder an die glorreichen Sieben. Ein Tollpatsch, ein Mann mit starkem Ehrengefühl, der übergewichtige Sidekick, die verängstigten Deputies usw.
Das alles hat man schon oft gesehen und ist auch im hundertsten Aufguss keinen Deut spannender, geschweige den innovativ. Den Vogel schießt aber immernoch Forest Whitaker als FBI-Chef ab. Sein Spiel wirkt jederzeit klischeehaft und übertrieben, was vor allem an seinem plattem Charakter liegt.

Ähnlich Negatives gibt es auch vom Plot zu berichten, der nämlich beängstigend platt daherkommt und im Grunde nur als Rechtfertigung für die zugegeben netten Schießereien dient. Ein wenig mehr Einblick in das Leben des Kartellbosses Cortez oder in die Vergangenheit von Sheriff Ray Owens wäre wünschenswert gewesen und hätte dem Ganzen ein wenig mehr Pfiff und Spannung verliehen. So entstehen aber einige Langeweilelöcher, die auch die solide Inszenierung nicht überdecken kann.

Fazit : Schwarzeneggers Rückkehr zum Kino ist durchaus sehenswert. Allerdings sollte man keine allzu hohen Erwartungen haben, denn das Comeback ist reinstes 80er Jahre Action-Trash-Kino mit all seinen Stärken, aber auch eklatanten Schwächen. Immerhin erweist sich Schwarzenegger in seiner Rolle als herrlich selbstironischer Sheriff als überaus witzig und treffend, was allein schon einen Stern wert ist.

Bewertung :

Filmkritik : "Movie 43"






Achtung Leute ! Es ist Zeit für politische Unkorrektheit, Fäkalhumor und widerliche Absurditäten.
Nein ! Es ist kein neuer "Scary Movie" erschienen. Vielmehr gibt es jetzt einen neuen Star am Himmel der absolut kranken Komödien, denn "Movie 43" ist nicht nur herrlich albern, sondern zugleich auch ziemlich verstörend.

Um den kleinen nervenden Bruder abzulenken, erfinden zwei idiotische Freunde "Movie 43", der angeblich "top-secret" irgendwo im Internet herumgeistert. Während der Recherche stoßen sie auf allerhand anzügliches Material. Es geht um Personen mit Genitalien im Gesicht, Eltern, die ihren Sohn mit merkwürdigen Mitteln zu Hause unterrichten, ein Paar, das sich ausnahmsweise nicht zum Kotzen findet, sondern sich gerne ankacken möchte und und und.

Bei dieser Inhaltsangabe wundert man sich eigentlich, wie man für derartige Grütze so viele grandiose Schauspieler versammeln kann. Der Grund ist aber denkbar einfach : Hatten die Schauspieler nur halb so viel Spaß, wie man als Zuschauer beim Gucken entwickelt, so verwundert es nicht, dass sich alle dafür bereit erklärt haben. "Movie 43" beginnt eigentlich noch recht harmlos, doch spätestens beim ersten Sketch stellt man fest, auf welch vollkommen kranke Ideen Menschen kommen können. Die lose Rahmenhandlung ist dabei zwar unwichtig, zumal sie gegen Ende auch keinen befriedigenden Abschluss findet, aber die einzelnen Sketche untereinander machen Spaß, vor allem bei hohem Alkoholpegel.

Dies verdankt man zum Einen dem hochkarätigen Cast. Egal ob Halle Berry, Hugh Jackman, Emma Stone usw., allen merkt man an, dass sie sich hier so richtig austoben konnten. Hier geht es nämlich nicht um Etikette oder ernsthafte Gefühle. Vielmehr geht es hier darum, die verrückten Ideen der Sketchschreiber so witzig wie möglich zu gestalten. Allerdings muss man auch hinzufügen, dass nicht unbedingt jeder Sketch ein Volltreffer ist. Gerade "Beezle", der abschließende Kurzfilm, übertreibt es doch arg sehr mit Perversitäten und verstörenden Ideen. So ähnlich verhält es sich auch mit dem Sketch "Veronica", der trotz seiner Kürze, nicht zünden möchte.

Doch bei allem Hang zur Übertreibung, so steckt in diesem verrückten Ideen-Wirrwarr stellenweise auch ein Stückchen Satire. So z.B. veräppelt (harhar) die Episode "iBabe" sehr amüsant das berühmte Elektronikimperium und auch "Victory´s Glory" kommt mit wunderbaren Anspielungen auf Klischeesportlerfilme ala "Rocky" oder "Million Dollar Baby" daher. Das ist zwar mitunter ziemlich derbe, aber wer hier mit gutem Geschmack rechnet, der hat sowieso verloren.

Fazit : Weg mit hohen Erwartung und her mit Unterhaltung auf unterstem Niveau ! Wer denkt "Scary Movie" wäre derbe, der erhält mit "Movie 43" die Steigerung hoch zwei. Mit viel Fäkalwitzen, einer riesigen Portion Absurdität und einem fetten Stück an Perversitäten trifft der Film sicherlich nicht den Geschmack von allzu prüden Menschen bzw. den Geschmack der Generation "Ü30". Wer allerdings einen total abgefahrenen Kinoausflug erleben möchte und sich gerne mit seinen Freunden im Kino zum gemeinsamen Ablachen trifft, der wird hier mit Gold überschüttet ! Ein Film mit absolutem Kultpotenzial........

Bewertung :