Los Angeles, Ende der 40er Jahre: Der rücksichtlose Mafia-König Mickey Cohen (Sean Penn) aus Brooklyn beherrscht den Untergrund von L.A. Er zieht seine Gewinne aus Drogen- und Waffenschmuggel sowie Prostitution und bemüht sich auch um das lukrative Wettgeschäft und den Nutzen, den er daraus ziehen kann. Dabei kennt er kein Erbarmen und geht unglaublich rücksichtslos und brutal vor. Geschützt durch korrupte Polizisten und Politiker, die auf seiner Gehaltsliste stehen, hat er scheinbar nichts zu befürchten. Lediglich eine kleine Geheimgruppe von Polizisten-Außenseitern, angeführt von Sgt. John O’Mara (Josh Brolin) und Jerry Wooters (Ryan Gosling), lässt sich nicht einschüchtern und versucht, dem Gangsterboss Paroli zu bieten. Besonders Jerry hat eine offene Rechnung mit Cohen zu begleichen, da beide um die Gunst der schönen Jean (Emma Stone) buhlen.
Bedenkt man die schwere Produktion von "Gangster Squad", so verwundert es, dass hier ein derart gutes Werk entstanden ist. Nach dem Amoklauf in Aurora musste nämlich eine große Actionsequenz neugedreht werden. In dieser überfiel der titelgebende "Gangster Squad" ein Kino von Mickey Cohen, was angesichts dieser Umstände als unpassend empfunden wurde. Die dafür neugedrehte Sequenz in Chinatown ist aber ebenso wenig misslungen, wie auch die Inszenierung im Generellen.
Am Anfang konzentriert sich Fleischer sehr auf eine comichafte Inszenierung. Im Stile von Quentin Tarantino gibt es schnelle Schnitte, Wechsel ins Schwarz-Weiße und jede Menge charakteristische Musik zu sehen und zu hören. Die Atmosphäre vom Los Angeles der 40er Jahre wurde dabei mit gelungenen Kostümen und herrlichen Sets auf die Leinwand gebracht. Zwar wirkt alles ein wenig, wie in einem Postkartenmotiv, aber die Atmosphäre im Allgemeinen ist großartig. Der zweite Teil wirkt aber zunehmender düsterer, der Gewaltgrad nimmt zu und die Todesopfer werden zahlreicher. Dieser Spagat zwischen knackiger Haudraufaction und ernsthaften Mafiathriller (Der Film basiert angeblich auf wahren Begebenheiten) gelingt dem Regisseur ausgesprochen gut, was auch daran liegt, dass "Gangster Squad" die unterschiedlichsten Genres unter ein homogenes Ganzes bringt. Hier finden sich Anklänge eines Comics, Teile eines Film-Noirs und ein Hauch von Komödie.
Das Script ist dabei recht stringent und hält sich nicht lange mit den einzelnen Charakteren auf, was einerseits einen gelungen Spannungsbogen entstehen , andererseits aber die Protagonisten flach wirken lässt.
Es gibt zwar einige wirklich schockierende Szenen, aber für mehr Gefühl hätte es ein wenig mehr Tiefe benötigt. So aber funktioniert "Gangster Squad" nicht unbedingt als Drama, aber dafür als Unterhaltung mit hohem Spaßfaktor, was vor allem auch an den Darstellern liegt. Der skandalumwitterte Sean Penn mimt Mickey Cohen mit viel Übertriebenheit und Dominanz. Cohens Drang zur Gewalt wird dadurch hervorragend nach Außen getragen. Die Kämpfer für das Recht werden dagegen von den ebenfalls etablierten Darstellern Ryan Gosling, Josh Brolin, Emma Stone, Giovanni Ribisi, Anthony Mackie und dem grandiosem Nick Nolte verkörpert. Am meisten davon überzeugt Nick Nolte, der auf ewig "seinem Mädchen treu bleibt", gefolgt von Emma Stone, die der zwanghaften Zwiegespaltenheit ihrer Figur gekonnt Ausdruck verleiht. Ryan Gosling und Josh Brolin bleiben dabei überraschend blass und fallen ein wenig ab. Grund zur Sorge besteht aber keiner, denn im Endeffekt ist und bleibt "Gangster Squad" hervorragendes Kino.
Fazit : Besetzt mit den ganz Großen Hollywoods und mit einer hervorragenden Mixtur aus verschiedenen Genres, serviert Regisseur Ruben Fleischer einen hervorragenden Actionthriller, der zu jeder Zeit zu fesseln vermag. Kleinere Schwächen verzeiht man gerne !
Bewertung :