Samstag, 19. Oktober 2013
Filmkritik : "Insidious : Chapter Two"
Es ist soweit ! Nach dem bahnbrechenden Kinoerfolg von James Wans "The Conjuring" versucht sich der Regisseur, der zusammen mit Drehbuchautor Leigh Whannel "Saw" auf die Beine stellte, an einem anderen Genre. Im nächsten Jahr wird Wan mit "Fast and the Furious 7" dem Horrorgenre den Rücken zuwenden. Doch davor gibt es für alle Fans den ultimativen Abschied. Nachdem "Insidious" mit einer interessanten Story und einer stilvollen Inszenierung die Zuschauer vollends überzeugte, folgt nun das zweite Kapitel der Horrormär. Zugegeben : das offene Ende von Teil 1 hätte ohne Fortsetzung weitaus mehr Schrecken verbreitet, aber wenn der Inhalt der Fortsetzung stimmt, dann kann es ja durchaus sinnvoll sein. Nunja, im Endeffekt ist "Insidious 2" inszenatorisch wieder ein Hochgenuss, aber der Schauerfaktor will diesmal nicht so recht überspringen.
Nachdem Familie Lambert es geschafft hat, ihren Sohn Dalton (Ty Simpkins) aus den Klauen von Geistern und Dämonen zu befreien, verlässt sie den Ort des Geschehens und sucht Zuflucht bei Großmutter Lorraine (Barbara Hershey). Dort wiegen sich Renai (Rose Byrne) und Josh Lambert (Patrick Wilson) in Sicherheit. Doch schon bald machen die Geister sie ausfindig und obwohl Dalton, der besonders empfänglich für die übernatürlichen Erscheinungen ist, die Gefahr frühzeitig erkennt, gelingt es den Dämonen zunehmend von Josh Besitz zu ergreifen. Das Familienoberhaupt kann sich immer weniger gegen diese feindliche Übernahme wehren. Als die anderen ihm zur Hilfe kommen wollen, offenbart sich, dass die Verbindung zu den Geistern und ihrer Welt viel tiefergeht, als sie dies bisher angenommen haben und ein grausiges Geheimnis wird enthüllt...
James Wan zeigt sich auch hier wieder von seiner detailverliebten Seite, denn die Kulissen und die bedächtige Inszenierung spielen zum Glück in der selben Liga wie Teil 1. Auch hier steigt die Spannungskurve stetig an. Während anfangs noch Türen knarzen und unheilvolle Geräusche das Haus durchfluten, kommen später erschreckendere Erscheinungen hinzu. Das Ganze packt Wan in stimmungsvoll ausgeleuchtete Digitalbilder. Es bleibt also alles beim Alten und dieses Prinzip setzt sich zum Glück auch bei den bereits erprobten Darstellern fort. Rose Byrne und Patrick Wilson liefern als von Geistern verfolgtes Ehepaar auch hier wieder solide Leistung, wobei Patrick Wilson durch seine Rolle noch mehr zeigen muss, als seine Leinwandpartnerin.
Es gäbe somit nichts zu meckern, wenn Drehbuchautor Leigh Whannel sich auf die Tugenden von Teil 1 verlassen hätte. Dort wurde mit "Astralreisen" ein neues interessantes Thema für Horrorfilme eingeführt, das den ganzen Film vom Horroreinerlei abhob. Ebenfalls nett, waren die kleinen, auflockernden Kalauer der trotteligen Geisterjäger, unter denen sich auch Leigh Whannel befindet. Während diese Sidekicks in Teil 1 allerdings nur der Auflockerung dienten, spendierte der Drehbuchautor diesen zwei Chaoten gleich eine ganze Nebenhandlung. Das wäre an und für sich kein Problem, aber Whannel gibt den Film damit der Lächerlichkeit preis. Zwar ist die Haupthandlung nüchtern betrachtet sehr banal, aber eben Stoff für einen düsteren und dreckigen Horrorstreifen. Da sich die beiden Geisterjäger aber ständig durch die Gegend kalauern, verliert "Insidious 2" die bedrohliche Atmosphäre des Vorgängers. Zudem ist Whannels Handlungsaufbau unsagbar verwirrend, denn hier wird zwanghaft versucht die Ereignisse des ersten Teils in ein neues Licht zu rücken, was darin endet, dass der Film öfters zwischen den Zeiten wechselt. Immerhin bleibt der neuste Ableger des Franchises seinem Vorgänger in einer Sache treu : Am Ende gibt es mal wieder einen Cliffhanger !
Fazit : Es bleibt zu hoffen, dass "Insidious 3" wieder einen deutlichen Schritt in Richtung Horror macht, denn sonst bleibt wie hier nicht mehr viel von der Spannung übrig. Ein ausgefeilterer Handlungsaufbau wäre ebenfalls nicht zu verachten.
Bewertung :
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen