Donnerstag, 4. April 2013

Filmkritik : "Jack and the Giants 3D"


Bryan Singer ist zurück ! Der Regisseur von "X-Men" kehrt mit "Jack and the Giants" zurück ins Kino. Dass das ein Hit werden sollte, dürfte bei der derzeitigen Flut an erfolgreichen Märchenverfilmungen eigentlich vorherbestimmt sein. Leider stand bereits nach wenigen Wochen fest, das der Regisseur einen handfesten Flop abgeliefert hat. Mit rund 60 Mio. Dollar Einspielergebnis in den USA konnte das Fantasyabenteuer nicht einmal ein Drittel seiner Produktionskosten von rund 195 Mio. Dollar einspielen. Doch woran liegt das ? Ähnlich wie beim Kolossalflop "John Carter" scheint auch hier das Marketing versagt zu haben, denn das Werk an sich ist großartiges Fantasykino !

Der junge Landarbeiter Jack (Nicholas Hoult) stürzt sich in ein gefährliches Abenteuer, als er sich aufmacht, die entführte Prinzessin Isabelle (Eleanor Tomlinson) zu retten. Er betritt die Welt der Riesen und beendet damit den lange währenden Frieden zwischen den Menschen und den meterhohen Geschöpfen. Dieser Frieden hielt einzig durch den Umstand, dass das Tor zwischen den zwei Welten fest verschlossen blieb - jenes Tor, das Jack nun versehentlich weit aufgestoßen hat. Die alten Auseinandersetzungen entbrennen erneut und den Menschen droht großes Unheil. Jack hielt die Erzählungen seiner Vorfahren immer für Märchen, aber die Riesen sind plötzlich real und es liegt nun an ihm, die scheinbar übermächtigen Widersacher aufzuhalten. Er hat gar keine andere Wahl, als sich dem Kampf zu stellen, wenn er seine Angebetete zurückerobern möchte. 

Nicholas Hoult schwimmt derzeit auf einer echten Erfolgswelle. Nachdem er bereits in "X-Men : Erste Entscheidung" sein Können unter Beweis stellen durfte, gelang ihm mit "Warm Bodies" nun der endgültige Durchbruch. Zurecht, denn Hoult gehört sicherlich nicht zu der Reihe von drittklassigen Hollywoodschönlingen, sondern weiß als Schauspieler zu überzeugen. So verwundert es auch nicht, dass Hoult in "Jack and the Giants" einen liebenswürdigen Charakter erschafft. Einerseits naiv, aber andererseits mutig genug, um die Prinzessin zu retten.

Im Generellen ist "Jack and the Giants" erstaunlich klassisch geraten, was vor allem an den klassischen Märchenmotiven liegt. Der Film ist somit für all diejenigen geeignet, denen "Snow White and the Huntsmen" zu dramatisch und "Spieglein, Spieglein" zu kitschig war, denn Bryan Singer bleibt der Urgeschichte treu und addiert hauptsächlich visuelle Schmankerl. Gerade in 3D darf der Zuschauer ein wirklich toll fotographiertes und exzellent nachbearbeitetes, visuelles Erlebnis begutachten. Gerade die Riesen erscheinen durch die Brille, um ein Vielfaches erschreckender, was allerdings auch dazu führt, dass der Film für Kinder unter 12 Jahren selbst in Begleitung Erwachsener ein wenig zu düster erscheint.

Doch "Jack and the Giants" ist keinesfalls nur ein einziges episches Schlachtengemälde. Gerade in der ersten Hälfte, lässt sich Singer viel Zeit, seine recht einfachen aber liebevollen Charaktere einzuführen. Diese werden allesamt von talentierten Mimen verkörpert und gerade Stanley Tucci macht als zwar klischeehafter, aber charmanter Bösewicht eine tolle Figur. In der zweiten Hälfte darf dann abgerissen werden, was gerade im Weg steht. Dabei entgleitet dem Regisseur ein wenig, die anfangs eingeführte Märchenhaftigkeit und wird von zugegeben beeindruckenden Effekten erdrückt.
Aber auch diese Hälfte bringt Spaß, gerade wegen der atemlosen Actioneinlagen.

Fazit : "Jack and the Giants" entwickelt sich vom klassichen und liebevollen Märchenfilm, zu einem herrlich anzuschauenden und packenden Fantasyepos, das vor allem mit seinen tollen Darstellern und den beeindruckenden Schauwerten zu gefallen weiß. Zwar geht mit dem Regisseur bei dem bunten Treiben ab und an der Gaul durch, dafür wird man aber mit einigen netten Drehbucheinfällen belohnt, die dem klassischen Märchen noch mehr Pfiff verleihen.

Bewertung :


 

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