Samstag, 22. September 2012

Filmkritik : "Resident Evil : Retribution"

Zum fünften Mal schnetzelt sich Alice nun schon durch Zombiehorden
Computerspiele zu verfilmen ist nicht immer eine leichte Sache, folgen beide Medien (Film und Spiel) doch anderen Regeln. Doch ab und an traut sich der ein oder andere Regisseur und versucht sich an einer Filmumsetzung. Während das bei "Prince of Persia" und der "Tomb Raider" - Reihe hervorragend funktionierte, gab es allerdings auch einige Totalausfälle wie z.B. den lahmen Actioner "Doom". Die "Resident Evil" - Reihe dürften viele Fans zu den Ersteren zählen, sind die Filme schließlich Garant für maßig Einnahmen und hohe Besucherzahlen und das auch oftmals zu recht, denn die Zombiehatz ist kurzweilig und hat mit Milla Jovovich eine Kampfamazone an ihrer Seite, die mit sichtbarer Freude ihre Rolle als Alice ausfüllt. Nach einem schwächelnden Teil 4, holt Teil 5 nun alles aus dem bisschen Handlung heraus und liefert bombastisches Actionkino, mit einer Prise Tiefgang.

Das tödliche T-Virus der Umbrella Corporation verwüstet weiterhin die Erde und verwandelt die menschliche Bevölkerung in fleischfressende Untote. Alice (Milla Jovovich), der Menschheit letzte Hoffnung, erwacht im Herzen Umbrellas geheimster Operations-Anlage und enthüllt mehr von ihrer mysteriösen Vergangenheit, während sie den Komplex erforscht und mit Hilfe der Spionin Ada Wong (Bingbing Li) zu entkommen versucht. Auch ihr alter Freund Luther West (Boris Kodjoe) ist mit einem Trupp Retter auf dem Weg zu ihr. Doch das Entkommen ist schwierig, denn der Bunker-Komplex von Umbrella besteht aus zombieverseuchten Großstadtsimulation, die zu durchqueren sind. So müssen Alice und ihre Begleiter sich als durch Städte wie Tokio, New York oder Moskau schauen, um ans Tageslicht und der Rettung der Menschheit ein Stück näher zu kommen.

"Resident Evil" - Regisseur und Milla Jovovichs Ehemann Paul W.S Anderson schafft mit diesem Film nun das, woran viele Regisseure gescheitert sind. Er übertragt das Ego-Shooter Konzept nahezu eins zu eins auf den Film, verzichtet allerdings nicht wie z.B. in "Doom" auf jegliche Dramaturgie, sondern schickt die Protagonisten in einem interessanten, wenn auch sehr geradlinigem Handlungsgerüst von Level zu Level. Na gut, tiefgründige Charakter oder absolut überraschende Wendungen findet man zwar nun nicht, aber für den Spannungsaufbau reicht es locker.

Wie immer ausgesprochen lässig und cool : Milla Jovovich als Kampfamazone Alice!


In den jeweiligen "Leveln" bekommen es Ada und Alice mit allerlei Zombiegekröse zu tun und ab dann bedient "Retribution" sämtliche Urtriebe eines Mannes bzw. eines jeden Actionliebhabers. In furiosen Zeitlupensequenzen, spektakulären Effekten und einem gelungen 3D-Einsatz inszeniert Anderson ein Actionfeuerwerk das knallt und zwar unglaublich laut und stellenweise auch mit Humor und Spaß am 3D-Kino. Hier fliegen überdimensionale Äxte auf den Zuschauer, Zombiehorden werden mit einem riesigen Arsenal an Waffen niedergestreckt und Faustkämpfe mit dröhnende Beats in Zeitlupen vorgetragen. Im Gegensatz zu manch anderem Actionkollegen, ermüdet die Ballerorgie allerdings keine Sekunde lang, denn dafür gibt es auch einige interessante Szenen, in denen nicht geschossen wird.

Zu diesen gehören vor allem die Szenen, in denen Alice ihren eigenen Klonen begegnet oder ihre eigentliche "Nicht-Tochter" beruhigen muss, als sie sieht, wie unzählige Klone von Alice und ihr in dem Unterwasserlabor "produziert" werden. In diesen Momenten setzt Anderson voll und ganz auf Schocktherapie im Sinne von zum Nachdenken erregen. Bei einem eigentlich oberflächlichem Actioner eine gelungene Auflockerung.

"Resident Evil" - Fans dürfen sich des Weiteren auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen, denn durch diesen kleinen Kniff, versammelt der Regisseur nahezu alle altbekannten Charakter der Reihe und führt gleichzeitig auch einige neue Charaktere ein, die allerdings nicht gerade durch Tiefe auffallen, sondern eher an der Tatsache, dass in den folgenden Teilen nun genug Potenzial für eine ordentliche Handlung gegeben ist, bei der die Richtung noch nicht allzu klar ausfällt.

Nichts neues dagegen findet man bei den Schauspielern. Milla Jovovich spielt immer noch mit packender Freude ihre Rolle als Alice und wirkt zu keinem Zeitpunkt müde oder gelangweilt von ihrem bereits 5ten Ausflug in die Welt von "Resi". Genauso überzeugt auch der Rest des Casts, der allerdings auch oftmals nicht mehr zu leisten hat, als Stichwörter zu geben.

Wir können uns bereits auf Teil 6 freuen!


Fazit : Man könnte an "Resident Evil : Retribution" vieles bemängeln. Sei es die fehlende Charaktertiefe oder die sehr reduzierte Handlung. Aber das alles ändert nichts daran, dass Anderson auch nach vier Teilen immer noch genügend Elan und Ideen mitbringt, um mit dem altbewährtem Team Actionkino allererster Güte abzuliefern.
Also rein ins Kino, Brille auf und hinein in die Welt von "Resident Evil" !

Bewertung :

 

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