Donnerstag, 13. September 2012

Filmkritik : "Ted (auf bayrisch)"

Seth Macfarlane gibt es ab jetzt auch im Kino!
"Der Typ von Family Guy hat nen Film gemacht."
Mit genau diesem Zitat des Posters zum Kinohit "Ted" lockte Seth Macfarlanes Kinoeinstand mittlerweile weit über 2 Millionen deutsche Kinobesucher in die Lichtspielhäuser des Landes.
Seit neustem gibt es aber auch zwei neu synchronisierte Versionen, darunter eine auf bayrisch und die Andere auf berlinerisch.
Warum "Ted" aber auch ohne den Neufassungen perfekt funktioniert lesen Sie in der folgenden Kritik.

Als kleiner Junge wünscht sich John (Mark Wahlberg) nichts so sehr, wie, dass sein Teddy-Bär und bester Freund lebendig wird. Und auf magische Art und Weise passiert das dann auch. Doch im Laufe der Jahre stellt sich Ted (Stimme im Original: Seth MacFarlane) zwar als guter Freund heraus, aber auch als Stolperstein für John auf dem Weg erwachsen zu werden. Das wird besonders dann deutlich, als John seiner Freundin Lori (Mila Kunis) einen Heiratsantrag macht, diese aber nicht sicher ist, ob eine so feste Bindung mit Ted in der Wohnung möglich ist. Zumal dieser mit seinen Drogen-, Alkohol- und Sexeskapaden nicht unbedingt den besten Einfluss auf John zu haben scheint. Wird John seinen besten Freund für die Frau, die er liebt auf die Straße setzen? Und wird Ted vielleicht auch endlich mal erwachsen?

Beziehung mit Problemen

 "Ted" ist eine Komödie über einen Erwachsenen, der eigentlich im Inneren noch ein Kind ist. Ein Mann, der mit seinem lebendigen Teddy kifft, säuft und sich nicht um sein eigenes Leben kümmert.
Das alles ändert sich schlagartig, als John (Mark Wahlberg) aufgrund dieser ewigen Freundschaft die Liebe seines Lebens (gespielt von der wundervollen Mila Kunis) verändert.

"Ted" ist somit sowohl Buddy-Movie, als auch Liebeskomödie mit Herz und derben Witzen, mit intelligentem Humor, sympathischen Charakteren und einem fast immer vorhersehbaren Plot, doch Seth Macfarlane wäre nicht Seth Macfarlane, wenn er nicht dieses eine Ass im Ärmel hätte. Nämlich die Idee, einem chaotischen Teddybären die Hauptrolle anzuvertrauen. Aus dieser Grundidee zaubert der Meister des derben und vor allem trockenen Humors ein Gagfeuerwerk, das nicht vor Hollywood, Teeniestars und religiöse Gruppen zurückschreckt.

Donnerbuddys für immer !?

Das mag das Eine oder Andere mal böse und dämlich wirken, doch andererseits spricht der lebende Teddy sicherlich dem Ein oder Anderem manchmal aus dem Herzen. Der "Family Guy" - Macher ist mit "Ted" diesmal nicht nur das Erste mal im Kino zu sehen, sondern arbeitet auch das erste mal mit echten Darstellern zusammen und die wurden gelungen gewählt. Der ansonsten eher schwache Mark Wahlberg spielt John, den Außenseiter mit magischem Teddy als einzigen Freund, mit viel Sympathie und Spaß an der Rolle. Ebenso viel Esprit versprüht Mila Kunis in ihrer Rolle als Johns Freundin Lori, die Teds und Johns Freundschaft sehr kritisch gegenüber steht, allerdings später erkennt, wie wichtig der Teddybär eigentlich für ihr Leben ist. Auch die Nebenrollen werden gut verkörpert, schwächeln aber an einer etwas einfachen und platten Charakterisierung (baggernder Chef, ehemaliger abgestürzter Hollywoodstar, usw.)

Shots mit Flash Gordon !!!!

So vorhersehbar der Plot mit seinem kitschigen Happy-End auch sein mag, so herrlich skurril und überdreht sind allerdings die Situationen, in die unsere Protagonisten geraten. Sei es eine Party mit Flash Gordon persönlich, ein Einstellungsgespräch der etwas anderen Art oder das Auftauchen von gruseligen "Ted"-Fans. Zusammen mit den rotzigen Bayerndialekt, ergibt das eine knallig-komische Mischung aus Slapstick, intelligentem Pointen und genialem Klamauk, der gerne auch mal sexistisch oder rassistisch ist.

Fazit : Trotz schwächelnden Plot ist "Ted" ein Roundhousekick an Pointen, skurillen Situationen und liebevollen Charakteren. Die bayrische Version war dabei sicherlich nicht nötig, lässt den verrückten Teddy allerdings in einem rotzigeren und vor allem sympathischeren Licht erstrahlen.
Ein fast perfektes Komödien-Debüt !

Bewertung :


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