Wer kennt es nicht ?
Der Trailer verspricht kurzweilige und packende Unterhaltung, doch der fertige
Film ist dann das komplette Gegenteil. Hollywood arbeitet mit diesem Prinzip schon seit Ewigkeiten
und auch im Horrorbereich sind die Trailer zunehmends unglaubwürdiger.
Das beste Beispiel dafür stellt nun sicherlich "Before I Wake" dar.
Der Trailer zu Mike Flanagans übernatürlichem Traumhorror verspricht rasante und effektlastige Horrorunterhaltung, doch der eigentliche Film ist zum Glück weitaus mehr.
Nach dem ambitionierten "Oculus" liefert der Regisseur ein unaufgeregtes und dennoch unglaublich berührendes Horrordrama ab, das sich nicht vor dem ähnlich gelagerten "Babadook" verstecken muss.
Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) haben vor Kurzem ihren Sohn bei einem tragischen Unfall verloren. Um der Trauerwelt zu entkommen, entschließt sich das Pärchen den kleinen Jungen Cody (Jacob Tremblay aus "Raum") zu adoptieren. Was sie dabei nicht wissen: Alles was der kleine Mann träumt wird real. Doch was passiert, wenn der Kleine einen Albtraum hat ?
Jakob Tremblay wird man sicherlich noch häufiger sehen....
Regisseur Mike Flanagan hat bereits mit seinem direkten Vorgängerwerk "Oculus" bewiesen, dass er ein Händchen für Atmosphäre besitzt.
Diese Stärken konnte er zum Glück auch für "Before I Wake" einsetzen. Flanagan etabliert seine Charaktere sehr langsam, baut diese aber in wirklich berührenden Szenen aus.
Der Horroranteil ist dabei entgegen dem Trailer sehr gering. Vielmehr ist "Before I Wake" ein
Fantasydrama ganz in der Tradition von "Der Babadook". Wo der Konkurrent allerdings mit vielen albtraumhaften Szenen arbeitet, geht Flanagan seine Arbeit geerdeter an. Im Vordergrund steht jederzeit die Trauer von Jessie und Mark um ihren verstorbenen Sohn. Erst durch Codys Träume kann dieser wieder kurzzeitig zurückkehren, was die Eltern natürlich sofort aus der Bahn wirft.
Die Trauer um den verlorenen Sohn ist allgegenwärtig....
Codys Träume stehen dabei metaphorisch für die Sehnsucht nach dem Vergangenen. Mit dieser Sehnsucht haben alle Charaktere im Film zu kämpfen.
Flanagan findet dafür tieftraurige Szenen. Selbst die Inszenierung ist für einen Horrorfilm erstaunlich warm und stellenweise sogar ausgesprochen bunt.
Nichtsdestotrotz gibt es auch in "Before I Wake" einige Schockmomente. Zwar setzt der Regisseur hierbei auf viel Altbewährtes, aber die Mischung aus Drama und minimalem Horroranteil geht konsequent auf. Die Story findet dazu auch ein konsequentes Ende, was das Geschehen abrundet.
Gegruselt werden darf natürlich auch, besonders wenn der schaurige Kreuzmann in Codys Träumen auftaucht.
Für derartige Themen benötigt es natürlich fähige Schauspieler und diese liefern allesamt passable Leistungen ab. Kate Bosworth überzeugt als trauernde Mutter genauso wie Thomas Jane als ihr Lebensgefährte Mark. Am Meisten ragt aber natürlich Cody-Darsteller Jacob Tremblay hervor.
Der kleine Junge, der für seine Rolle im Drama "Raum" etliche Kritiker und auch das Publikum begeistern konnte, spielt Cody mit der nötigen Portion Verschlossenheit.
Was hier wohl vor sich geht ?
Fazit: Insgesamt ist "Before I Wake" ein überraschend intimes Fantasydrama, das vor allem mit seinen Darstellern und der ruhigen Inszenierung punktet.
Mike Flanagan empfiehlt sich damit weiterhin für kreative Horrorprojekte.
Es wird Herbst und in den Kinos sorgen wieder Geschichten über die wahre Liebe für die nötige Wärme bei nasskaltem Wetter. Das Genre der "Romantic Comedy" (kurz RomCom) hat dabei aber alles andere als einen guten Ruf. Kitsch, Klischees und stumpfe Geschichten bestimmten bisher die Filme aus Hollywood und auch aus den deutschen Landen. Til Schweiger und Matthias Schweighöfer haben dazu sicherlich ebenfalls ihren Beitrag geleistet. Doch anscheinend gibt es auch noch das Gegenteil. Diese Komödien, die gekonnt zwischen Tragik und Komik wandeln, die mit grandiosen Schauspielern begeistern, zu Tränen rühren und gekonnt um den größten Kitsch herumwandern. Karoline Herfurth begeistert in "SMS für dich" als Darstellerin und Regisseurin mit einer herrlich natürlichen RomCom, die Hollywood nicht besser hätte machen können.
Nach dem Tod ihrer großen Liebe Ben stürzt Clara (Karoline Herfurth) in ein Loch. Um ihre Schreibblockade und ihr Leben wieder auf Vordermann zu bringen, entschließt sie sich zu ihrer Freundin Katja (Nora Tschirner) nach Berlin zu ziehen. Um Ben nicht ganz zu verlieren, schickt Clara immer wieder Kurznachrichten an dessen alte Nummer. Diese landen allerdings bei dem unglücklich verliebten Journalisten Mark (Friedrich Mücke), der es mit seiner planungssüchtigen Freundin Fiona (Friederike Kemptner) nicht mehr wirklich aushält. Er fasst daher den Entschluss die Urheberin der Nachrichten zu suchen........
Nora Tschirner sorgt als Claras Mitbewohnerin Katja für zahlreiche Lacher
Zugegeben: Die Handlung ist arm an Überraschungen und auch nicht wirklich neu. Allerdings schafft es Karoline Herfurth als Regisseurin und Co-Autorin jede Situation mit einer Natürlichkeit zu inszenieren, die man oft vergebens in solchen Filmen sucht. Ganz großes Highlight sind dabei die grandios witzigen Dialoge und die herrlich verrückten Nebencharaktere. Herfurth schafft den Spagat zwischen Herz, Witz und Trauerbewältigung so leicht, dass man sich nach dem Film das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht wischen kann, auch wenn etliche Szenen von Tod und Trauerbewältigung handeln.
Sogar Cordula Stratmann (Schillerstraße) ist in einer witzigen Nebenrolle als Verlegerin zu sehen
Dass diese Mischung nicht aus den Fugen gerät, liegt vor allem an den wahnsinnig engagierten Schauspielern. Nora Tschirner wirkte schon lange nicht mehr so natürlich und sympatisch wie hier. Zudem punkten in den weiteren Nebenrollen Frederick Lau, als Marks Kumpel und Katja Riemann, als esoterische Schlagersängerin. Und natürlich versprühen auch die beiden Hauptdarsteller ordentlich Charme. Die Chemie zwischen Friedrich Mücke und Karoline Herfurth stimmt von den ersten Augenblicken an. Besonders witzig sind dabei die Szenen, in denen die Beiden in so ziemlich jedes Fettnäpfchen treten, in die man beim ersten Date so treten kann.
Hier stimmt die Chemie !
Herfurth inszeniert dabei weniger plakativ als ihre männlichen, deutschen Kollegen. Zwar laufen auch hier im Hintergrund oft die kitschigsten Popsongs, aber dazwischen konzentriert sich die Regisseurin voll und ganz auf das grandiose Spiel ihres Schauspielensembles. Die Bilder sind dabei angenehm warm, ruhig und nicht derart übertrieben auf Sonnenschein getrimmtwie bei den letzten Schweiger/Schweighöfer Komödien. Zudem gibt es am Ende ein wirklich witziges Musikvideo mit Henriette Boot zu sehen. Das alles wirkt so leicht und unbeschwert, dass man gar nicht erst auf den Gedanken kommt, dass "SMS für dich" das Regiedebüt von Karoline Herfurth darstellt.
Fazit: Karoline Herfurth landet mit ihrem Regiedebüt, der Buchverfilmung "SMS für dich", einen absoluten Volltreffer und verhilft dem verrufenen Genre der Romantikkomödie zu neuer Frische. Man darf auf weitere Projekte gespannt sein!
Am Sonntag musste ich weit mehr Sitzfleisch beweisen als noch am Vortag.
Im Gespräch mit einigen netten anderen Besuchern, verflog mein Jammern aber ziemlich schnell.
Einige sahen sich wirklich jeden Film an, der am Sonntag im Kino 2 lief. Von 12 Uhr mittags, bis abends um ca. 23 Uhr. So sind wir Filmliebhaber nunmal: Für interessante Filme versitzt man auch gerne mal den kompletten Tag. Und es gibt definitiv Schlimmeres, als bei 30 Grad Außentemperatur in einem klimatisierten Raum zu sitzen.
Den Anfang machte am Sonntag folgender Film:
Into The Forest
Die meisten Horrorfilme liefern mit ihren Monstern und Gruselgestalten meist nur die Metapher für weitaus menschlichere Probleme. Bei "Into The Forest" ist das Monster nun allerdings der eigene Vater. Co-Autor und Regisseur Gilles Marchand versucht sich in seinem Drama "Into The Forest" an der Darstellung einer Scheidungsfamilie, dessen Vater komplett an der Einsamkeit zu zerbrechen droht. Gedreht im malerischen Schweden setzt Marchand dabei auf tiefgründige Dialoge und mystische Bilder des schwedischen Waldes. Leider vergisst er dabei aber seine 103 Minuten Film mit einer spannenden Geschichte zu versehen.
Die Brüder Benjamin (Théo Van de Voorde) und Tom (Timothé Vom Dorp) sollen ihren Vater im entfernten Schweden besuchen. Dieser ist den Kindern nach der unglücklichen Scheidung mehr als nur fremd. Ihr Vater (Jérémie Elkaïm) schläft nicht und benimmt sich zunehmend komischer. Als die beiden Kinder ihren Vater dann in die schwedischen Wälder begleiten sollen, wird der Urlaub für die beiden immer mehr zu einem beängstigenden Ausflug in die Einsamkeit.
Überzeugend: Timothé Vom Dorp als Tom
"Into The Forest" ist alles andere, als ein Horrorfilm. Vielmehr zeichnet Marchand das Bild eines Vaters, der nach der Scheidung seinen Lebensinhalt verloren hat und nun sein Glück zusammen mit seinen Kindern in der Wildnis sucht. Was die Kinder dabei wirklich wollen, interessiert den Vater nicht. Dennoch enthält die Geschichte auch einige fantastische Elemente, die sich allerdings nicht immer rund in das Handlungsgefüge einfügen wollen. Wenn der Vater seinen Sohn Tom auf telekinetische Fähigkeiten testet, fällt es schwer einen Bezug zur Rahmenhandlung herzustellen. Da sieht es mit den gelungenen Traumerscheinungen des kleinen Tom schon anders aus. Für ihn ist der Vater ein undefinierbares Monster, ein Fremder. Das Drehbuch schafft es dabei zwar einige sehr interessante Szenen zu gestalten, gerade in Hinsicht auf die durchdachten Dialoge, aber eine durchgehende Spannung stellt sich leider nicht ein. Dies liegt zum Einen daran, dass Regisseur Marchand sehr ruhig und langatmig inszeniert, was dem ohnehin handlungsarmen Film jegliche Geschwindigkeit raubt. Zum Anderen nutzt er seinen wunderbar mystischen Drehort nur bedingt aus. Der Wald als Symbol für Rückzug, Mystik und Einsamkeit verkommt hier leider zum reinen Statisten.
Bei aller Kritik muss man aber anmerken, dass die generelle Atmosphäre des Films als gelungen bezeichnet werden darf. Marchand verweigert sich jeglichen Horrorklischees und setzt voll und ganz auf seine Schauspieler. Das Dreigespann weiß dabei restlos zu überzogen. Timothé Vom Dorp spielt Tom als introvertierten und sensiblen kleinen Jungen, der in seinem Vater dann doch irgendwann etwas Gutes erkennt, während Jérémy Elkaïm als unberechenbarer Vater für die Spannung sorgt.
Gerade in der zweiten Hälfte bauen die Beiden eine interessante Beziehung zueinander auf, die in einem überraschenden Ende gipfelt. Leider dürfte Marchand bis dahin bereits den Großteil seines Publikums verloren haben.
Fazit: "Into The Forest" ist ein ambitioniertes Drama, dem es allerdings an einem stringenten Drehbuch fehlt und das seinen atmosphärischen Drehort leider nur bedingt ausnutzt.
Bewertung:
Mittagspäuschen
Zugegeben war ich ordentlich enttäuscht von meinem ersten Film des Tages, denn aus einer interessanten Grundidee wurde leider nicht so viel herausgeholt wie erhofft. Ein Fazit, das ich an diesem Tag leider noch einmal ziehen werde, wenn auch nicht in gleichem Maße.
Bevor es für mich aber dann weiter zum nächsten Film geht, nutze ich die eineinhalbstündige Pause, um mich zu stärken. Hinter dem Isartor finden sich zahlreiche Restaurants und Cafés, die mit leckeren Spezialitäten auf die Gäse warten. Da das alles aber bedingt durch das hohe Preisniveau in München nicht gerade günstig ist, habe ich mich klassisch für Fastfood entschieden. Zugegeben nicht die beste Wahl und im Endeffekt war es auch nicht günstiger, aber......Naja, aus Fehlern lernt man bekanntlich. Immerhin habe ich mir am Marienplatz noch ein Eis gegönnt. 1,40€ zahlt man mittlerweile für die erwartungsgemäß winzige Eiskugel. War das Eis wenigstens lecker ? Darüber breite ich wohl lieber erstmal den Mantel des Schweigens aus.
Die 1,5 Stunden waren dann auch schnell wieder vorbei, gerade wenn man im Kinofoyer einen netten Gesprächspartner trifft, mit dem man über "Suicide Squad", "Warcraft" und andere nerdige Blockbuster quatschen kann. Gebt dem netten Herrn mit der Dauerkarte bitte einen Keks von mir. Er hat ihn sich redlich verdient !
Ein kurzer Blick auf das Programmheft verrät dann: Es ist Zeit für Bollywood.
Nur eben dreckiger, ohne Getanze, perverser......Ach, seht einfach selber:
Psycho Raman (Raman Raghav 2.0)
Wenn man an das indische Kino denkt, dann sind die ersten Assoziationen sicherlich tanzende Pärchen, die sich in kitschigen Popsongs gegenseitig ihre Liebe gestehen. Dass Indien aber weitaus interessantere Filme im Gepäck hat, wird man spätestens nach "Psycho Raman" anerkennen müssen.
Das Centerpiece des diesjährigen Filmfests ist ein krachender Thriller über einen gefühlskalten Mörder und einen korrupten Polizisten, die sich in den Slums von Bombay ein erbittertes Katz- und Mausspiel liefern. Visuell irgendwo zwischen Quentin Tarantino und Nicolas Winding Refn angesiedelt, ist "Psycho Raman" ein wahres Fest für die Augen und gibt darüberhinaus einen interessanten Einblick in die moderne indische Gesellschaft.
In acht Kapiteln erzählt Regisseur Anurag Kashyap die Geschichte des Mörders Ramanna (angelehnt an den tatsächlich existierenden Mörder Raman Raghav; Nawazuddin Siddiqui) und des Polizisten Raghavan (Vicky Kaushal), der sich zunehmend in seiner Drogensucht verliert. Bereits nach dem ersten Zusammentreffen der Beiden, ergreift Ramanna eine wahnsinnige Faszination für den Polizisten, der manchmal weit neben dem Gesetz agiert. Daher fasst Ramanna auch einen entscheidenden Entschluss......
Faszinierend und abstoßend zugleich: Nawazuddin Siddiqui als Massenmörder Ramanna
Die acht Kapitel des Films halten sich erzählerisch nicht immer an irgendwelche gängigen Regeln. Regisseur Anurag Kashyap springt gerne in der zeitlichen Ebene und wechselt oftmals unerwartet zwischen den beiden Protagonisten hin und her. Dennoch schafft er es am Ende ein logisches Ganzes zu erschaffen, das in seiner Wucht und seinem drastischen Ende sicherlich zur Diskussion einlädt. Dabei ist der Film nicht einmal unglaublich blutig. Vielmehr ist es Ramannas menschenverachtende Art, die den Charakter zu einem der interessantesten Mörder der letzten Jahre macht. Aber auch Raghavan ist nicht wirklich besser. Er kokst, schlägt seine Freundin und hat sich selber nicht wirklich unter Kontrolle. Die beiden sind sich somit ähnlicher, als dem Polizisten womöglich lieb ist. "Psycho Raman" gibt interessante Einblicke in das Leben in Bombay und etabliert gleichzeitig zwei durchaus interessante Charaktere. Das Problem dabei: Beide sind im Endeffekt unglaubliche Arschlöcher und somit nicht gerade Sympathiefiguren. Und dennoch bleibt die Handlung faszinierend. Gerade einige Dialoge sind durchzogen von Zynismus und interessanten Gedanken zum Menschen und seinem Hang zur Bösartigkeit. Selbst religiöser Fanatismus wird immer wieder angeschnitten. Das ganze ergibt eine interessante erzählerische Mischung, die zwar stellenweise für europäische Zuschauer befremdlich wirkt und hier und da kleinere Logikprobleme aufweist, aber über zwei Stunden hinweg durchgehend fesselt.
Sicher alles andere als ein "Good" Cop: Vicky Kaushal als Raghavan
Die weiteren großen Pluspunkte des Films sind dabei aber die grandiosen Darsteller und die brilliante Inszenierung. Nawazuddin Siddiqui verleiht dem Serienmörder Ramanna eine grausame Faszination. Sein Spiel ist zu keinem Zeitpunkt over the top. Vielmehr verleiht er Ramanna die nötige Glaubwürdigkeit und macht aus ihm so den unberechenbaren Killer. Raghavan ist dagegen anfangs ein wandelndes Klischee. Koksend und mit dicker Sonnenbrille geht er seiner Arbeit als Polizist nach. Erst im weiteren Verlauf des Films offenbaren sich die seelischen Abgründe des Charakters, die gekonnt von Vicky Kaushal nach außen an den Zuschauer transportiert werden. Das Schauspielerduo macht aus "Psycho Raman" (im Original Raman Raghav 2.0) damit ein wahres Fest !
Zudem inszeniert Kashyap mit gekonnter Raffinesse das Geschehen. Zu indischem Elektro/Pop werden hier Menschen ermordet, die Farbgebung ist ähnlich der von Refn in Neonfarben gehalten und die Kamera findet immer wieder interessante Perspektiven um das Geschehen zu illustrieren. Zudem fängt der Regisseur auch immer wieder den Schmutz und die Armut in den Straßen von Bombay ein. So schlägt sein entfesselter Thriller auch immer wieder sozialkritische Untertöne an.
Eine packende Mischung !
Fazit: Das diesjährige Centerpiece auf dem Fantasy Filmfest ist ein grandioser Thriller, der durch seine ambitionierten Schauspieler und seiner entfesselten Inszenierung zu begeistern weiß.
Eine wahre Freude für alle Kinoliebhaber !
Bewertung:
Und im Anschluss gab es gleich....
...Abattoir
Darren Lynn Bousmanns Filmografie ist nicht gerade ein Garant für Meisterwerke, dennoch muss man ihm zugute halten, dass er in all den Jahren leicht überdurchschnittliche Horrorfilme produziert hat. Von den Saw-Fortsetzungen mal abgesehen, konnte er mit "Repo! - The Genetic Opera" und "11-11-11" durchaus auch mit eigenen Stoffen bei den Zuschauern punkten. Mit "Abattoir" verfilmt Bousman nun seinen eigenen Comic und begeistert dabei mit einer grandiosen Grundidee und einer gelungenen Inszenierung, während die Handlung gerade zu Beginn sehr klassisch daherkommt.
Die Journalistin Julia (Jessica Lowndes) muss miterleben, wie ihre eigene Schwester und deren Familie grausam ermordet werden. Doch als die Journalistin einige Tage später nach dem Haus sehen will, muss sie feststellen, dass das Anwesen bereits verkauft wurde und der komplette Raum, in dem der Mord stattfand verschwunden ist. Zusammen mit Detective Grady (Joe Anderson) gelangt sie auf die Spur des seltsamen Dorfes New English, in dem sie auf die verrückte Außenseiterin Allie (Lin Shaye, bekannt aus Insidous) trifft. Was hat die Dorfgemeinde rund um den mysteriösen Priester Jepediah Crane (Bryan Batt) zu verbergen und was hat es mit dem riesigen Gebäude in der Mitte des Waldes auf sich ?
Das titelgebende "Abattoir" macht visuell Einiges her !
Die Grundidee ist in Zeiten von ständigen Sequels und Reboots nicht nur herrlich frisch, sondern auch Garant für exzellenten Grusel. Zwar ist die Handlung von "Abattoir" gerade zu Beginn sehr klassisch angelegt (Neugierige Journalistin und ihr knallharter Detective gehen auf Spurensuche), aber die Entwicklungen und das mehr als überraschende Ende, lassen den Film nie langweilig werden. Herzstück des Films ist dabei natürlich das titelgebende Schlachthaus (franz. Abattoire), das nicht nur wirklich hübsch inszeniert wurde, sondern dessen Innenleben auch herrlich schaurig ist. Im Endeffekt ist "Abattoir" die Filmversion eines begehbaren Geisterschlosses. An jeder Ecke befindet sich ein Geheimnis, ein Mord....etwas Schreckliches. Bousmann verbindet diese spaßige Geisterschlosstour mit einer an den Film-Noir erinnernden Inszenierung. Die Mischung ist kurzweilig und einigermaßen innovativ.
Was hat Priester Jepediah Crane mit all dem zu tun ?
Leider sieht man dem Film stellenweise sein geringes Budget an. Gerade im packenden Finale stechen an jeder Ecke einige schlechte Effekte unangenehm ins Auge, während die Kulissen weitestgehend überzeugen. Auch die Schauspieler wirken zwigespalten. Während Jessica Lowndes als eifrige Journalistin noch einigermaßen glaubwürdig erscheint, muss Joe Anderson mal mehr und mal weniger erfolgreich gegen die Klischeehaftigkeit seiner Rolle als Detective anspielen. Ein Highlight stellt dabei aber sicherlich Lin Shaye da, die mit ihrem gelungenen Auftritt als verrückte Allie nicht nur für einige Lacher sorgt, sondern auch sehr undurchsichtig bleibt. Zudem bleibt Bousmann auch in "Abattoir" den klassischen und mittlerweile arg ausgelutschten Horrorelementen treu. Laute Streichermusik verkündet auch hier den baldigen Jumpscare. Immerhin halten sich die billigen Schockmomente in Grenzen und gerade gegen Ende verlässt sich der Regisseur voll und ganz auf sein atmosphärisches Schlachthaus.
Der Look des Comics stimmt weitestgehend mit dem des Films überein
Fazit: Darren Lynn Boumanns Verfilmung seines gleichnamigen Comics "Abattoir" ist ein unterhaltsamer Spukhaustrip, der mit einer interessanten Grundidee begeistert, aber in seiner Inszenierung durchaus noch mehr Mut zum Anderssein beweisen hätte können.
Bewertung:
Mein Fazit zum Filmfest
Nach zwei Tagen und vier Filmen ist für mich das Fantasy Filmfest auch schon wieder vorbei.
Insgesamt muss ich feststellen, dass das Filmangebot wirklich angenehm breitgefächert und interessant gestaltet wurde. Vom absurden Trashfilm ("The Greasy Strangler") über langatmige Kunstfilme ("Into The Forest") bis hin zum ambitionieren Big-Budget-Film ("The Girl With All The Gifts") ist für so ziemlich jeden Geschmack etwas dabei. Wer sich selber noch vom Programm überzeugen möchte, hat in München noch bis zum 04.09.2016 die Gelegenheit dazu.
Mein Filmtip:
Desierto, produziert von "Gravitiy"-Regisseur Alfonso Cuarón und natürlich alle anderen Filme, die noch kommen.
Unter dem Motto "Fear Good Movies" geht das Fantasy Filmfest dieses Jahr in seine 30. Runde.
Noch bis zum 18.09.2016 lassen sich fantastische Produktionen von rund um den Globus erleben und das meist noch weit vor offiziellem Kinostart.
Als großer Fan von Fantasy- und Horrorfilmen war es dieses Jahr also auch für mich einmal an der Zeit teilzunehmen.
Vier Filme durfte ich im Laufe des Wochenendes begutachten von denen ich euch in diesem Special ausführlich berichten möchte.
Doch bevor ich euch in die Welt des Fantastischen entführe, gibt es als Einstieg einige Daten zum Filmfest.
Fantasy Filmfest
- seit 1987 durchgeführt von Rosebud Entertainment
- Kartenpreise:
o 10€ pro Vorstellung oder
o 200€ (Nürnberg) bzw. 230€ (restliche Städte) für eine Dauerkarte
- ca. 50 frische Filme pro Jahr
- alle Filme in der Originalfassung oder als OmU
- Ausgewählte Filme im Jahr 2016:
o Abattoir
o Psycho Raman
o Swiss Army Man
o Imperium
o The Girl With All The Gifts
o uvm.
- Offizielle Webseite: www.fantasyfilmfest.com
FFF im Cinemaxx München
Da München meinem Wohnort einfach am Nächsten liegt, habe ich mich für die bayrische Landeshauptstadt entschieden.
Das FFF findet hier im Cinemaxx am Isartor statt, das im Moment allerdings stark umgebaut wird.
Aufgrunddessen kommt es auch stellenweise zu Stau, wenn die Besucher sich vorbei an Stahlgerüsten in die Kinos begeben. Ansonsten ist das Kino aber die perfekte Wahl. Klimaanlage, bequeme Sitze, gutes Bild und ein ansprechendes Klangerlebnis bilden die Grundlage für einige unterhaltsame Stunden.
Und das Beste: Bei Vorlage des FFF Tickets an der Süßwarentheke gibt es ordentlichen Rabatt auf Nachos und co. !
Zudem liegt das Kino direkt an der S-Bahn Station "Isartor". Wer also mit den Öffentlichen anreist, freut sich über geringe Laufzeiten.
Doch nun zum Wichtigsten, den Filmen.
Im Rahmen des diesjährigen Filmfestes, konnte ich folgende Filme ansehen:
- Imperium
- Into The Forest
- Psycho Raman
- Abattoir
Imperium
Wer denkt, dass nur Deutschland ein Problem mit Rechtsextremismus hätte, wird in Daniel Ragussis Spielfilmdebüt vom Gegenteil überzeugt. Basierend auf den realen Erlebnissen des Undercover-Agenten Michael German, der auch das Drehbuch mitverfasste, stürzt sich Hauptdarsteller Daniel Radcliffe als FBI-Agent in die geistigen Abgründe der amerikanischen "White-Power" - Bewegung.
"Imperium" ist dabei ein brandaktueller Thriller, der mit einem umfangreichen Einblick in die Subkultur und einem grandiosen Hauptdarsteller nahezu restlos überzeugt.
Der FBI-Agent und Außenseiter Nate Foster (Daniel Radcliffe) wird von Agentin Angela Zamparo (ebenfalls großartig: Toni Collette) zu einem riskanten Auftrag berufen: Foster soll als Undercover-Agent die lokale "White Supremacy"-Gruppe infiltrieren und sicherstellen, dass keine terroristischen Aktivitäten geplant sind. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Hassprediger Dallas Wolf (Tracy Letts), der in seinen Websendungen den Rassenkrieg ankündigt und somit gefährliches Gedankengut verbreitet. Aber ist Wolf wirklich die einzige Gefahr oder sind es eher Wolfs Anhänger, die die Botschaften zu eigenen Taten anstacheln ?
Daniel Radcliffe wird wohl immer als "Harry Potter"- Darsteller bekannt sein. Den Briten aber nur auf diese Rolle zu reduzieren, ist spätestens nach seiner Rolle in "Imperium" einfach nicht mehr tragbar. Radcliffe stellt glaubhaft und unglaublich intensiv die Figur des Nate Foster dar. Der FBI-Agent zweifelt während der Mission nicht nur einmal an seinen Zielen, denn als Außenseiter fühlt er sich in der rechtsextremen Szene schnell akzeptiert und baut Sympathien auf. Das Drehbuch liefert dabei einige denkwürdige Szenen ab. Da werden auf einer Grillparty Cupcakes mit Hakenkreuzen als Verzierung angeboten, während an anderer Stelle bereits den Kindern vom Rassenkrieg erzählt wird. Das Wort bzw. die radikalen Theorien sind dabei das Herzstück der Bewegung. Die meisten Figuren, denen Nate im Laufe seiner Ermittlung begegnet sind allesamt keine direkten Gewalttäter. Vielmehr folgen sie blind einer Theorie vom Genozid der Weißen durch andere Völker, die ihnen von Dallas Wolf und anderen Quellen eingetrichtert werden.
Radcliffes Performance ist atemberaubend
Gerade in solchen Momenten zeigt sich wie aktuell das Thema auch bei uns wieder ist. Im Rahmen der Flüchtlingskrise kommen auch die rechtsextremen Ideen wieder zurück ins Bewusstsein einiger Menschen und einige Hassprediger suchen mit kruden Theorien den kurzzeitigen Ruhm bei diesem Teil der Bevölkerung. Das Drehbuch von "Imperium" zieht dabei die Spannungsschraube immer enger bis zum unausweichlichen Ende. Inszenatorisch geht Regisseur Ragussis dagegen auf Nummer sicher. "Imperium" ist ruhig inszeniert und konzentriert sich voll und ganz auf seine Geschichte, anstatt mit visuellem Firlefanz das Geschehen zu stark zu stilisieren. Dennoch gelingt es ihm mit gekonntem Musikeinsatz und einigen verstörenden Bildercollagen von Ku-Klux-Klan-Feiern und Naziversammlungen ein Unwohlsein zu vermitteln, das auch lange nach Filmende noch anhält.
Leider muss man erwähnen, dass "Imperium" bisher in Deutschland noch keinen Verleih gefunden hat und somit derzeit nicht in den Kinos starten wird.
Ein Ärgernis, wenn man bedenkt wie aktuell und wichtig dieser Film in diesen schwierigen Zeiten ist !
Fazit: "Imperium" ist ein beklemmender Thriller über die "white supremacy"-Bewegung in Amerika, der gerade durch seine grandiosen Hauptdarsteller und seiner Aktualität zu überzeugen weiß. Es bleibt zu hoffen, dass der Film hierzulande noch einen Verleih für eine Kinoauswertung findet !
Bewertung:
Die Besprechung der anderen drei Filme folgt bald in Teil 2 des Specials.
Seid gespannt !!
Die Bösewichte aus Film und Comics üben seit jeher eine besondere Faszination aus.
Seien es die seelischen Abgründe der Charaktere oder auch einfach nur das Diabolische an sich. Meistens steckt in den Bösewichten ja auch ein großer Batzen Missverständnis und Enttäuschung mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann. Nach Marvels politisch inkorrektem Überraschungserfolg "Deadpool" verwundert es also nicht, dass auch DC mit seinem Antihelden-Sammelsurium "Suicide Squad" nachzieht. Nachdem die grandiose Trailerkampagne Lust auf mehr gemacht hat, zeigt sich aber, dass der fertige Film des Regisseurs David Ayer leider weniger konsequent und anarchisch geworden ist, als anfangs erhofft.
Geheimagentin Amanda Waller (Viola Davis) arbeitet an einem Team von Metawesen, die im Kampf gegen nichtmenschliche Gefahren einspringen sollen. Knackpunkt an der Sache: Die Metawesen bestehen aus den schlimmsten Schwerverbrechern, die Gotham City in den letzten Jahren gesehen hat. Darunter befinden sich der Auftragskiller Deadshot (Will Smith), Jokers (Jared Leto) Geliebte und Verbrechenspartnerin Harley Quinn (Margot Robbie), das Echsenwesen "Killer-Croc" (Adewale Akinnuoye Agbaje), der menschliche Flammenwerfer "El Diablo" (Jay Hernandez) und der durchgeknallte Bankräuber Captain Boomerang (Jai Courtney). Unter der Leitung von Colonel Rick Flag (Joel Kinnaman) bekommt es der "Suicide Squad" in seinem ersten Auftrag mit einer uralten Hexe namens "Enchantress" (Cara Delevingne) zu tun.
Die klare Heldin des Films: Margot Robbie als Harley Quinn.
Das Intro zeigt bereits, wie der ganze Film zu einem Meisterwerk hätte werden können. Regisseur David Ayer stellt uns die einzelnen Mitglieder des Squads vor und spielt dabei mit den Eigenheiten der Charaktere. Seien es Harley Quinns Wahnsinn oder auch Captain Boomerangs Hang zu pinken Plüscheinhörnern (!). Ayers Inszenierung ist anfangs bunt und wild, seine Dialoge gewitzt, zynisch und böse. Leider kann Ayer diese Qualitäten aber nicht lange aufrecht erhalten. Sobald das "Suicide Squad" zu seinem ersten Auftrag aufbricht, verkommt der Film zu einem 0815-Actioner, dessen Actionsequenzen nicht nur langweilig inszeniert sind, sondern sich auch noch ziehen wie Kaugummi. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen die einzelnen Charaktere mit ihren individuellen Kampfstilen zu präsentieren. Doch mehr als stinklangweilige Prügeleien und Schießereien hat der Film nicht zu bieten.
Das ist umso trauriger, da die Schauspieler sichtlich Spaß an ihren Rollen haben. Gerade Margot Robbie als sexy Wahnsinnige Harley Quinn stiehlt so ziemlich jedem die Show. Margot Robbie verleiht ihrem Charakter den nötigen Wahnsinn, einen fetten Brocken Erotik, aber auch die nötige Zerbrechlichkeit, wenn es um ihre Liebesbeziehung zum Joker geht. Apropos Joker: Jared Letos Interpretation des bekannten Bösewichts darf als gelungen bezeichnet werden. Zwar wurden viele Szenen mit ihm und Harley unverständlicherweise aus dem fertigen Film entfernt, aber in seinen wenigen Auftritten weiß der "30 Seconds to Mars"-Sänger zu begeistern. Man darf gespannt sein wie sich sein Charakter bei möglichen Fortsetzungen entwickelt. Will Smith als "Deadshot" geht dagegen weitestgehend unter. Seine viel zu uninspirierte Hintergrundgeschichte wird unnötig aufgeblasen und sein Charakter gibt auch nicht wirklich viel her. Zwar hat auch Deadshot einige gelungene Szenen, die wahren Trümpfe sind aber eindeutig Harley und der Joker. Der Rest des Trupps bekommt ebenfalls den nötigen Raum, aber die nachdrücklicheren Szenen werden sich womöglicherweise in den Fortsetzungen finden. Gerade "Killer Croc" geht ein wenig unter.
Jared Leto gibt einen gelungenen Einstand als neuer Joker.
Aber wie sieht es mit den "richtigen" Bösewichten aus ? David Ayer schafft es zumindest den Mitgliedern des "Suicide Squads" Sympathie zu verleihen. Sie alle haben Probleme oder schlimme Erfahrungen mit ihren Fähigkeiten gemacht. Leider kommen die Momente, in denen Ayer diese Konflikte offenbart aber viel zu kurz. Stattdessen geht es um den Kampf gegen die uralte Gottheit "Enchantress". Selten hatte ein Bösewicht so wenig Profil wie "Enchantress" und ihr Bruder. Hier verpasst es das Drehbuch einen passenden Gegenspieler aufzubauen, der dem Team wirklich alles abverlangt. Stattdessen setzt man auf das übliche "Wir wollen die Weltherrschaft". Wie man eine Gottheit als spannenden Bösewicht etabliert, zeigte doch vor Kurzem erst "X-Men: Apocalypse". Genau von diesem Film hätte sich Ayer in Sachen Charakterzeichnung einiges abschauen können, findet sich doch dort mit "Magneto" ebenfalls ein gelungener ambivalenter Charakter, der Probleme damit hat den richtigen Weg zu finden.
Die Konflikte innterhalb der Gruppe hätten ausführlicher behandelt werden können.
Leider bleiben auch die Effekte austauschbar. Während "Killer Croc" wirklich exzellent animiert wurde, bleiben die restlichen Effekte oftmals hinter dem heutigen Standard zurück. Wenn sich "El Diablo" im Finale in seiner wahren Gestalt zeigt, dann weckt das unschöne Erinnerungen an die eher schwachen Effekte aus "Ghost Rider". Zudem ist die Gestaltung der von "Enchantress" geschaffenen Soldaten mehr als nur uninspiriert. Durch die Menge an Comicverfilmungen in den letzten Jahren, liegt in diesem Bereich die Messlatte nunmal sehr hoch und "Suicide Squad" kann diese Messlatte stellenweise nicht halten. Das heißt aber nicht, dass der Film schlecht aussieht. Im Gegenteil, denn trotz viel uninspirierter 0815-Action zeigt David Ayer dann doch stellenweise inszenatorische Kreativität. Die erste Verwandlung von Dr. June Moone in Enchantress zum Beispiel ist wirklich gut gelungen. Leider gibt es diese gelungenen Inszenierungskniffe viel zu selten, denn im Gesamten ist "Suicide Squad" einfach zu bieder inszeniert, um begeistern zu können.
Die Animation von Killer-Croc ist technisch sehr gut gelungen.
Fazit: Stark angefangen, noch stärker abgebaut. David Ayers "Suicide Squad" ist eine Sammelsurium an verschenktem Potential. Die grandiosen Antihelden werden hier für einen durchschnittlichen Actionblockbuster verheizt, dem es an Kreativität und Pepp fehlt. Die Hoffnung auf eine mutigere Fortsetzung bleibt aber bestehen.
20 Jahre ist es nun her, als in "Independence Day" gnadenlose Aliens unsere Welt angegriffen haben.
Roland Emmerich inszenierte damals einen zwar arg platten, aber immerhin sehr spaßigen Film, der gerade wegen seinem augenzwinkernden Humor zum Kulthit avancierte und Will Smith zu großem Erfolg verhalf. 20 Jahre später also kommt nun "Independence Day: Resurgence" (diesmal ohne Will Smith), der nur der zweite Teil einer Trilogie sein soll. Emmerich konzentriert sich in der Fortsetzung vorrangig auf seine Kerndisziplinen und zerlegt unseren schönen Planeten wieder in alle erdenklichen Einzelteile. Erzählerisch hat der Regisseur allerdings auch nach 20 Jahren immer noch nichts dazugelernt und so bleibt "Independence Day: Resurgence" ein weitgehend unfreiwillig komischer Nostalgietrip, der mit einem geschätzten Budget von gut 200 Millionen Dollar so ziemlich alle produktionstechnischen Grenzen sprengt.
Liam Hemsworth macht als Held des Films eine ordentliche Figur
Vor 20 Jahren griffen Aliens die Erde an und versuchten den Erdkern anzubohren. Dieses Vorhaben konnte allerdings in letzter Sekunde unterbrochen werden. In der Gegenwart angekommen haben sich die Menschen der Welt nun zusammengeschlossen und die Alientechnik für sich angepasst. Doch die trügerische Sicherheit weicht schnell Panik, als ein neues Mutterschiff am Himmel auftaucht. Der Forscher David (Jeff Goldblum) und eine Gruppe von ausgebildeten Kampfjetpiloten, darunter Jake Morrison (Liam Hemsworth) und Hillers Sohn Dylan (Jessie Usher), versucht mit aller Kraft das Schiff zu zerstören. Doch inmitten des riesigen Schiffes wartet ein weiterer unberechenbarer Gegner......
Man mag es kaum glauben, aber ganze fünf (!!!) Autoren waren an der Drehbuchentwicklung beteiligt. Zu sehen ist davon im kompletten Film allerdings nicht viel. Die Geschichte wirkt oftmals schwach konstruiert, riesige Logiklückenklaffen an allen Ecken und Kanten (hier ist nicht die Rede von Realismus, sondern von innerer Logik) und die Charaktere sind allesamt blass und klischeehaft. Zudem wird die eigentlich simple Geschichte um den Vergeltungsschlag der Aliens unnötig verkompliziert. Fast alle Charaktere aus dem Vorgänger bekommen ihren eigenen kleinen Handlungsstrang, der aber oftmals nur lieblos abgehakt wird. Zwar wird das alles immer mit einem Augenzwinkern präsentiert und auch der Humor stimmt an vielen Stellen, doch das alles täuscht nicht über den vielen Leerlauf hinweg. Eigentlich tragische Szenen wirken dazu im Effektegetümmel geradezu unspektakulär und wirken dank dämlicher Dialoge noch lächerlicher.
Was vor 20 Jahren sympathisch und herrlich trashig wirkte, ist in der heutigen Zeit nach unzähligen ähnlich gelagerten Blockbustern einfach nur noch langweilig und anstrengend.
Einige Szenen sind durchaus spektakulär
"Independence Day: Wiederkehr" macht eigentlich immer dann am meisten Spaß, wenn Jeff Goldblum als durchtriebener Wissenschaftler zu sehen ist oder wenn Emmerich der Zerstörung freien Lauf lässt und die Kinoleinwand in einen gigantischen Trümmerhaufen verwandelt. Die Effekte sind einwandfrei und toll anzusehen. Zudem sorgt der 3D-Effekt in einigen Weltraumschlachten für wohlige Schreckmomente, wenn eines der Schiffe plötzlich auf den Zuschauer zurast. Passend dazu dröhnen die Geräusche und der bombastische Soundtrack dank Dolby Atmos jederzeit glasklar aus den Boxen. Generell empfiehlt es sich den Film in einem hochwertig ausgestattenen Kino anzusehen, denn nur so macht er im Endeffekt auch Spaß. Doch auch bei der Zerstörungsorgie zeigen sich mittlerweile Abnutzungserscheinungen. Dabei hatte Emmerich mit Filmen wie "Anonymus" oder auch in seinem kürzlich erschienenen Schwulendrama "Stonewall" bereits beweisen, dass er auch gediegener inszenieren kann. Hier kopiert er allerdings oftmals Szenen aus seinem trashigen Machwerk "2012". Wenn ein futuristisches Flugzeug durch das zerstörte London fliegt und ringsherum die Häuser auf das Flugzeug niederprassen, dann erinnert das nicht nur auf dem Papier an "2012". Zudem wirken viele Szenen aus anderen Filmen zusammengeklaut: Das Design der Aliens erinnert einmal mehr an den Klassiker "Alien", die Erkundung des Raumschiffes lässt kurzzeitig "Prometheus" mit seinen kühlen und blaustichigen Bildern aufleben und die Weltraumschlachten erinnern mit ihrem gemäßigten Schnitt und Inszenierung oftmals an "Star Wars".
Ridley Scotts "Prometheus" lässt grüßen
Ein Blick auf die Darsteller führt dann ebenfalls zu Kopfschütteln, denn hier werden viele tolle Darsteller nahezu verheizt. Während Jeff Goldblum noch einigermaßen sympathisch durch die Gegend gehetzt wird, fällt gerade Charlotte Gainsbourgs Auftritt viel zu blass aus. Die talentierte Mimin kann gegen ihren flachen Charakter leider nur selten ankämpfen und geht so im Geschehen weitestgehend unter. Positiv hingegen fällt Liam Hemsworth auf. Der jüngere Brüder von "Thor-" Star Chris Hemsworth avanciert zum sympathischen Helden, der mit flotten Sprüchen und Lässigkeit einiges an Land gewinnt. Zwar kommt er damit nicht an Will Smiths Figur aus dem Vorgänger heran, aber Hemsworth trägt viel dazu bei, dass der Film nicht glänzlich auseinanderbricht. Komplett blass dagegen bleibt ironischerweise Jessie Usher, der als Sohn von Captain Steven Hiller (Will Smith), mit dem Verlust seines Vaters zu kämpfen hat. Seine Rolle wird vom Drehbuch stark vernachlässigt und so hinterlässt auch dieser Darsteller keinen bleibenden Eindruck. Die beiden heimlichen Helden finden sich dagegen beim herrlich verrückten Dr. Brakish Okun (Brent Spiner) und seinem liebevollen Partner. Die beiden sorgen nicht nur für einige humorvolle Szenen, sondern bringen auch erstmals das Thema Homosexualität in einen derart großen Blockbuster. Der ebenfalls homosexuelle Roland Emmerich sorgt damit tatsächlich kurzzeitig für frischen Wind.
Fazit: Wie man trashige Alienaction sehr unterhaltsam inszeniert, zeigte Guillermo del Toro vor wenigen Jahren in "Pacific Rim". "Independence Day: Wiederkehr" ist dagegen nach 20 Jahren ein mehr als unnötiges Sequel zu einem Kultfilm, das höchstens für einen bierlastigen Filmabend mit Freunden zu empfehlen ist. Ein Fall für den Award "Actiongurke des Jahres"!
Bewertung:
Das Jahr ist zwar erst zur Hälfte vergangen, aber im Moment ist diese Auszeichnung mehr als angebracht.
Das Modelbusiness ist ein hartes Pflaster!
Man muss schlank sein, makellos, stark und vor allem jung.
Doch was macht man als Model, wenn die eigene Karriere ausläuft und ein neuer Star am Himmel erscheint ?
Meisterregisseur Nicolas Winding Refn, der mit dem modernen Kultfilm "Drive" seinen Durchbruch feierte, inszeniert in seinem neuen Film "The Neon Demon" eine Parabel auf das oberflächliche Modelbusiness.
Zynisch, schockierend, bitterböse und vor allem auch wunderschön. Doch wie auch das Modelbusiness bleibt Refn in seiner Erzählung oberflächlich und berauscht dafür mit prächtigen Bildern.
Jesse (grandios verführerisch: Elle Fanning) ist neu in Los Angeles und strebt mit ihren 16 Jahren bereits eine Modelkarriere an. Anschluss findet sie bei Stylistin Ruby (Jena Malone) und ihren Modelfreundinnen Sarah (Abbey Lee) und Gigi (Bella Heathcote), die allerdings bereits früh skeptisch gegenüber der Newcomerin auftreten. Bald bekommt Jesse die ersten Jobs und entdeckt mehr und mehr ihre verführerische Seite, ganz zum Nachteil von Ruby und den beiden Models, die daraufhin etliche Jobs verlieren. Das Konkurrenzdenken nimmt daraufhin dämonische Züge an.
Ein Film von NWR (wie er sich als Marke im Vorspann mittlerweile selbst etabliert) ist niemals leichte Kost. Es gibt nur wenige Regisseure, die ein derartiges Stilbewusstsein besitzenund dieses auch adequat auf die Leinwand transferieren können. Aber man muss sich auch darauf einlassen können, denn Refn spielt wie ein kleines Kind mit (Neon-)Farben, Formen und kreativen Kamerafahrten. Blau und Weiß als Symbole für Jesses Unschuld ziehen sich durch die erste Hälfte des Films, bis Jesse ihren inneren Dämon nach außen kehrt und blutrot das Geschehen dominiert. Refn zelebriert die Perfektion in jedem Bild. Makellos und wunderschön präsentiert sich der Film. Ganz so wie das thematisierte Modelgeschäft.
Das Spiel mit Formen und Farben beherrscht derzeit keiner so gut wie NWR!
Doch unter der schillernden Oberfläche bietet das Drehbuch, das der Regisseur zusammen mit seiner Frau verfasste, in der ersten Hälfte nicht mehr als leere Worthülsen. "Schönheit ist nicht alles, es ist das Einzige".
Refn wirft mit plakativen und drastischen Sätzen in seinen Dialogen um sich ohne sie jedoch erzählerisch mit der nötigen Tiefe zu versehen. Die Charaktere bleiben Abziehbildchen, die Models verkommen zu Puppen. Ganz wie in der Realität. In der zweiten Filmhälfte zieht Refn aber gekonnt an der Spannungskurve und es deutet sich so etwas wie eine Handlung an. Die gewohnte Eskalation kommt in Form eines bitterbösen Gewaltexzesses, der in seiner Inszenierung durchaus das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hier zeigt sich der Horroranteil im Skript mehr als deutlich.
Die Konkurrenz schläft nicht!
Die treibenden Kräfte des Filmes sind dabei eindeutig die grandiose Elle Fanning und der pumpende elektronische Soundtrack von Cliff Martinez. Elle Fannings Verwandlung von der unschuldigen Schönheit zur verderbten Schönheitsgöttin ist jederzeit glaubwürdig und höchstgradig spannend. Mit ihrer Gestik und Mimik kann sie sich gegen die stilisierte Inszenierung jederzeit behaupten, während der Soundtrack ihr Treiben mehr als treffend untermalt. Refn arbeitet bereits seit "Drive" immer stärker mit Musik und so verwundert es auch hier nicht, dass Bild und Ton eine Melange eingehen, die man selten in einer derartigen Perfektion gesehen und gehört hat. Doch auch der Rest des Castes überzeugt restlos. Vor allem Jena Malone als mysteriöse Ruby und Keanu Reeves als widerwärtiger Motelbesitzer liefern einige wirklich beeindruckende Szenen ab.
Unschuldig oder doch nicht ? Elle Fanning verkörpert gekonnt den "Neon Demon"
Fazit: Nicolas Winding Refn konzentriert sich in seinem Horrorthriller "The Neon Demon" voll und ganz auf die Perfektion in Bild und Ton und vergisst dabei manchmal dem Geschehen ein spannendes Handlungsgerüst zu verpassen. Inszenatorisch wohl sein bis dato interessantestes Werk, allerdings weit entfernt vom emotionalen Punch seines Meisterwerkes "Drive".
Märchen, Fantasy, Orks, Trolle, Feen, trallala.
Jaja, das alles ist wenig innovativ und Hollywood bringt von diesen Filmchen in aller Regelmäßigkeit mal mehr oder weniger gute Ableger. Doch der aktuelle Märchentrend kommt gut an und wieso auch nicht ? Immerhin geben sich die Filmemacher neuerdings Mühe damit aus alten Stoffen kreative und neue Ideen zu schöpfen. Filme wie "Maleficent" oder "Spieglein, Spieglein" haben die klassische Märchengrundlage mit neuen Motiven wie "Schönheitswahn" oder einer neuen interessanten Erzählweise (aus der Sicht des Bösen) verbunden. Im Jahre 2012 kam so neben der vorher erwähnten Schneewittchen-Interpretation auch die sehr dunkle und mit allerlei mystischen Motiven vollgestopfte Mär "Snow White and The Huntsman" in die Kinos. Werbefilmer Rupert Sanders inszenierte ein bildgewaltiges, wenn auch emotional unterkühltes Düstermärchen, das mit Charlize Theron, Chris Hemsworth und Kristen Stewart blendend besetzt war. Trotz verhaltener Kritik wurde der Film allerdings zu einem großen Erfolg für das Studio Universal und sogar zwei Oscarnominierungen ("Beste visuelle Effekte" und "Beste Kostüme") sprangen am Ende heraus. So wundert es nicht, das knapp 4 Jahre später eine Fortsetzung erscheint. Auf dem Regiestuhl nimmt nun der beim Vorgänger für die Effekte Verantwortliche Cedric Gabriel Nicolas-Troyan Platz. Das Ergebnis ist erneut ein visuelles Erlebnis und anders als beim Vorgänger kommen nun auch die Emotionen nicht zu kurz.
Ravennas Schwester Freya, zieht sich nach einem schrecklichen Zwischenfall in den Norden des Landes zurück und überzieht das Land mit Eis. Die von Trauer verblendete Königin zieht sich auf ihrer Burg eine Armee heran und erobert damit die umliegenden Königreiche. Unter diesen sogenannten Huntsmen befinden sich auch die Bogenschützin Sarah und der mutige Jägersmann Eric. Beide widersetzen sich aus Liebe der Königin und versuchen zu fliehen, was allerdings misslingt. Jahre später, nach Tötung Ravennas, bekommt Eric erneut einen Auftrag von Snow White. Diesmal soll der alte Spiegel von Ravenna, der von einer bösen Macht durchzogen zu sein scheint, in Sicherheit gebracht werden. Zusammen mit ein paar Zwergen begibt sich Eric auf die abenteuerliche Suche, doch auch die Eiskönigin Freya scheint es auf den Spiegel abgesehen zu haben.
Frauenpower ! Charlize Theron als Ravenna und Emily Blunt als Eiskönigin Freya
Um eines vorweg zu nehmen: Auch "The Huntsman & The Ice Queen" ist wieder ein visuelles Schmankerl. Angenehm realistische Effekte, interessante Kreaturen und traumhafte Kostüme und Kulissen bringen das Publikum zum Staunen. Die 3D-Version ist dabei aber nicht zwingend notwendig, zumal einige Doppelkonturen das Seherlebnis stören. Ob dies auf das Kino zurückzuführen ist oder auf den Film, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Fest steht, dass die optische Brillianz auch in der zweiten Dimension seine Wirkung nicht verfehlt. Zudem wirkt das Drehbuch von "The Huntsman & The Ice Queen" ausgereifter und emotionaler als beim Vorgänger. Zwar verzichten die Autoren nicht auf klassische Fantasymotive, aber die neuen und die alten Charaktere erhalten durch die wendungsreiche Story eine angenehme Tiefe.
Dabei sind es vor allem die grandiosen Schauspieler, die der Opulenz Herz verleihen. Das starke Frauentrio bestehend aus Charlize Theron, Emily Blunt und Jessica Chastain weiß wie es ihren Rollen Leben verleihen kann. Demgegenüber steht als männlicher Kollege Chris Hemsworth, der als liebenswürdiger "Huntsman" wie immer unglaublich sympathisch wirkt. Der "Thor"-Darsteller sorgt für kurzweilige Lacher und harmoniert hervorragend mit seiner Leinwandpartnerin Jessica Chastain als Bogenschützin Sarah. Generell konzentriert sich der Film stark auf die Liebesbeziehung der Beiden, was dem Film aber sichtlich gut tut. "The Huntsman & The Ice Queen" ist freundlicher als sein Vorgänger und wirkt dadurch unbeschwerter. Dafür sorgen auch die zwergischen Sidekicks. Nichtsdestotrotz bleibt die Grundhandlung düster. Verlust und Schmerz ziehen sich durch das Geschehen.
Jessica Chastain und Chris Hemsworth überzeugen als tragisches Liebespaar
Das Drehbuch mag dabei zwar aufgrund cleverer Wendungen gut funktionieren, aber gerade im Hinblick auf den Vorgänger schafft es das Drehbuchteam nicht dort perfekt anzuknüpfen. Die Vergangenheit Ravennas, die bereits bei Teil 1 gezeigt wurde, wird hier ein wenig verworfen und Ravennas Bruder Finn wird nicht mit einem Wort erwähnt. Auch Snow White ist im Film nicht zu sehen, was wohl der Liebesaffäre zwischen Stewart und Regisseur Rupert Sanders am Set des Vorgängers geschuldet ist. Darüberhinaus setzen die Autoren auf das klassische Fantasypinzip der Schatzsuche. Das hat sich zwar bewährt, ist aber auch vorhersehbar und langweilig. Auch die Action bleibt reduziert. Anders als im Vorgänger werden keine größeren Schlachten gefochten. Dem Film schadet das aber nicht. Im Gegenteil: Durch die Konzentration auf seine Charaktere wirkt die Fortsetzung runder, als sein Vorgänger.
Kurz erwähnt sei hier auch noch der Soundtrack von James Newton Howard. Dieser hatte bereits beim Vorgänger die Musik komponiert und darum wundert die weitere Verpflichtung auch nicht. Doch anstatt der Fortsetzung musikalisch neue Akzente zu verpassen, recyclet der Komponist die alten Stücke und setzt nur wenig auf Neues. Zwar waren die Stücke auch damals schon hervorragend, aber es bleibt ein fader Beigeschmack.
Optisch wie immer ein Augenschmauß: Der magische Spiegel
Fazit: "The Huntsman & The Ice Queen" wirkt insgesamt runder als sein bereits gelungener Vorgänger und liefert 117 Minuten bildgewaltige Fantasyunterhaltung, die trotz zahlreicher Klischees dank seines starken Casts und einer wendungsreichen Geschichte nie langweilig wird.